Anthropogener Klimawandel oder Klimahysterie?
Seite 2: China und die Energiewende
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Die Chinesen haben erkannt, dass sie so nicht weiter machen können und entschiedene Gegenmaßnahmen eingeleitet.
Die chinesische Regierung hatte ein allgemeines Genehmigungsverbot für Kohlekraftwerke erlassen. Was mit den bereits im Bau befindlichen Kohlekraftwerken geschieht, ist offen, möglicherweise müssen sie als Investruinen abgeschrieben werden. Im Großraum Peking wurden zur Luftreinhaltung sämtliche Kohlekraft- und Heizkraftwerke stillgelegt und die Brennstoffversorgung komplett aus Erdgas umgestellt.
Im Winter vor 3 Jahren reichte dann zwar die vorhandene Gasinfrastruktur zur Versorgung nicht aus und viele Pekinger saßen in kalten Wohnungen, aber erfroren ist keiner und mittlerweile ist die Gasversorgung ausreichend und die Luftqualität hat sich sehr stark verbessert.
Allerdings verursacht China derzeit etwa 36% der Weltweiten CO2-Emissionen und ein genereller Kohleausstieg in ganz China ist derzeit noch kein Staatsziel. Auch hat sich die chinesische Partei- und Staatsführung entschlossen, jetzt wieder massiv neue Braunkohlekraftwerke und Tagebaue zu genehmigen, offenbar unter dem Druck, die Wirtschaft nach der Coronakrise ankurbeln zu müssen, um soziale Verwerfungen zu vermeiden. Eine sehr gefährliche Milchmädchenrechnung.
Bei den erneuerbaren Energien ist China aber mittlerweile auch Weltmeister. Und zwar sowohl, was die Produktion von Solar und Windanlagen, als auch, was die insstallierte Leistung betrifft. Und die Chinesen haben bei Neuzulassungen eine E- Auto-Quote von 10% im Jahr 2019 vorgeschrieben, die weiter erhöht werden soll. Natürlich spielen dabei auch industriepolitische Gesichtspunkte eine Rolle, aber ausschlaggebend dürfte die Luftverschmutzung durch den Verkehr gewesen sein.
Dazu realisieren die Chinesen seit 40 Jahren, von der westlichen Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet, ein gigantisches Aufforstungsprogramm, die chinesische "Grüne Mauer".
Bisher wurden 220 000 km2, das entspricht etwa der Fläche von Großbritannien, aufgeforstet. Bis 2050 soll die aufgeforstete Fläche auf 350 000 km2 anwachsen. Damit soll der Desertifikation und den Staubstürmen in Nordchina Einhalt geboten werden. Allerdings ist das größte Problem der Wassermangel in Nordchina. Deshalb plant die VR China den "Himmelskanal".
Mit diesem, im Bau befindlichen, Projekt sollen große Wassermengen aus Tibet nach Nordchina umgeleitet werden. Das Projekt ist allerdings nicht unumstritten, da das Wasser jetzt in die Quellflüsse des Brahmaputra fließt. In Indien und Bangladesch gibt es Befürchtungen, dass ihnen durch den Himmelskanal das Wasser abgegraben wird und dass man dort Probleme durch Wassermangel bekommen könnte.
Außerdem gibt es Bedenken hinsichtlich der Standsicherheit der Staumauern in einem seismisch aktiven Gebiet wie Tibet. Und China ist nicht das einzige Land, das etwas gegen den Klimawandel tut.
Äthopien z.B. ist eins der ärmsten Länder Afrikas mit riesigen Problemen. Eins davon ist die Abholzung der Wälder und die folgende Desertifikation. Deshalb wurde mit massiven Wiederaufforstungsprojekten begonnen. Man will dort auch weiterhin jährlich 4 Milliarden Bäume neu anpflanzen.
Diese Beispiele zeigen deutlich, dass die Argumentation, das Deutschland alleine die Welt und das Klima nicht retten kann, lediglich eine faule Ausrede ist, um nicht zu tun, was notwendig ist. Natürlich kann Deutschland alleine die Welt nicht retten. Aber wir sind auch nicht alleine. Und wir müssen unseren Beitrag leisten und ganz gewaltig CO2 einsparen. D.h. wir müssen die Energiewende so schnell wie möglich vorantreiben.
Die Abhängigkeit Deutschlands von Importen
Im Übrigen sollten wir die Energiewende nicht nur negativ sehen, sondern als Chance. Wir importieren gegenwärtig zwei Drittel unseres Primärenergieträgerbedarfs.
Wir sind auf diese Importe unbedingt angewiesen. Wenn diese Importe in größerem Maßstab ausfallen, bricht uns die Energie- und Treibstoffversorgung zusammen, da die vorhandenen Reserven sehr schnell aufgebraucht sind. Die Folgen wären katastrophal.
Gründe, warum die Importe ausfallen könnten, gibt es genug. Naturkatastrophen oder technische Unfälle, die die Förderung lahm legen, politische Krisen, Krieg oder innere Unruhen in Förder- oder Transitländern, Embargos oder auch Quarantänemaßnahmen bei Seuchen können diese für uns lebenswichtigen Importe stören bzw. ganz verhindern.
Deshalb wäre es sicher nicht verkehrt, im Bereich der Energieträger von Importen unabhängig zu sein, ganz abgesehen von den Kosten, die jährlich durch Energieträgerimporte anfallen (gegenwärtig etwa 60 Milliarden Euro jährlich).
Außerdem ist die Energiewende ein riesiges Wirtschaftsprogramm durch den Neubau der Solar- und Windkraftanlagen, den Ausbau der Elektrizitätsnetze und den Übergang zur E-Mobilität. Das sind die Produkte und Märkte von Morgen, nicht Kohle und Öl und die darauf basierenden Technologien.