Bundestagswahl 2025: Musk, Macht, Meinung

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Elon Musk mischt sich in den deutschen Wahlkampf ein. US-Milliardär unterstützt die AfD und kritisiert Spitzenpolitiker. Was steckt dahinter?

Der US-Milliardär Elon Musk mischt sich weiterhin zunehmend in den Bundestagswahlkampf ein und unterstützt offen die AfD. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel steht das Team von AfD-Chefin Alice Weidel in "regelmäßigem Kontakt" mit Musks Umfeld. Ein gemeinsamer Auftritt der beiden in einem Live-Audio-Gespräch auf Musks Plattform X wird bereits vorbereitet.

Weder AfD noch Musk ficht die Kritik daran an. Vertreter anderer Parteien und der Journalistenverband DJV hatten bereits einen AfD-freundlichen Gastkommentar Musks in der Tageszeitung Die Welt massiv kritisiert. Der DJV hatte sich zuletzt wiederholt politisch positioniert und etwa seinem Logo die Nationalfarben der Ukraine gegeben.

Die Einmischung des Tesla- und SpaceX-Gründers in die deutsche Politik sorgt für massive Kritik. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich warnt, dass Musks "verbale Attacken" auf deutsche Spitzenpolitiker wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Belastung für die deutsch-amerikanischen Beziehungen darstellen.

"Die verbalen Attacken auf den Bundespräsidenten zielen auf alle Bürgerinnen und Bürger", so Mützenich gegenüber dem Spiegel. Steinmeier vertrete Deutschland völkerrechtlich, Musks Äußerungen würden daher "eine Grenze zwischen befreundeten Staaten" überschreiten.

Musk, der ab Januar Sonderberater des neuen US-Präsidenten Donald Trump wird, hatte Steinmeier an Silvester auf X als "antidemokratischen Tyrannen" beschimpft. Zuvor bezeichnete er Scholz bereits als "Narr" und forderte nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt seinen Rücktritt. In einem Gastbeitrag für die Welt am Sonntag empfahl Musk dann die Wahl der in Teilen rechtsextremen AfD.

Auch die Bundesregierung sieht in Musks wiederholtem Wahlaufruf für die AfD den Versuch einer politischen Einflussnahme von außen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit betonte jedoch, die Bundestagswahl werde von den deutschen Wählern entschieden, nicht von US-Milliardären.

Welche Auswirkungen die Unterstützung des einflussreichen Unternehmers für die AfD letztlich haben wird, bleibt abzuwarten. In Umfragen liegt die Partei derzeit bei 18 bis 20 Prozent. Klar ist: Einen wertvolleren Wahlkampfhelfer hätte sich die AfD kaum wünschen können. Musks Reichweite in den sozialen Medien ist enorm. Allein auf X folgen ihm 150 Millionen Nutzer, seine Beiträge werden häufig an erster Stelle gezeigt.