Chinesische Überwachung "made in Germany"

Seite 2: Funkwerk AG: Weitere Projekte in China geplant

Weitere Projekte seien in China geplant. Überwachungstechnik verkauft Funkwerk an Behörden, Bahnen, Industrieunternehmen und "öffentliche und private Einrichtungen jeder Art", so die Eigenwerbung.

Das Unternehmen ist Teil der Hörmann-Gruppe. Gegründet worden sei die Firma 1955 für "Blitzschutzanlagen". 1965 habe man begonnen, für das Bundesamt für Zivilschutz Sirenenanlagen zu liefern. 1972 sei man in "Schwimmbadtechnik" eingestiegen.

In Irland habe man Sicherheitstechnik gefertigt. "Mitte der 1980er-Jahre knüpft die Hörmann-Gruppe erste gute Geschäftsverbindungen in die DDR über die seit vielen Jahren zum Volkswagenkonzern bestehenden Kontakte", heißt es auf der Unternehmenshomepage.

Weiter meldet die Firmenwebsite: "Mit dem Fall der Mauer brechen für die Hörmann Gruppe Jahre besonderen Wachstums an." In Chemnitz sei 1989 die Hörmann Barkas GmbH gegründet worden. Die Funkwerk Kölleda Gmbh sei 1992 übernommen worden, als Spezialbetrieb für Bahnkommunikation:

Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends beschreitet die Funkwerk AG mit dem ersten Börsengang einer Hörmann-Tochter neue Wege. Am 15.11.2000 kommt es zur ersten Notierung an der Frankfurt Wertpapierbörse "Neuer Markt". In den Folgejahren hat sich die Funkwerk AG durch den gelungenen Ausbau des Portfolios zum Geheimtipp unter Börsianern entwickelt.

Auf Nachfrage von Telepolis antwortete Funkwerk, es gebe keine negativen Folgen auf die Menschenrechte durch die Überwachung von Menschen, die sich in China aufhielten, Das Unternehmen verneinte auch eine etwaige Zusammenarbeit auf dem Gebiet mit dem Bundesnachrichtendienst (BND).

Für den Weilheimer Geheimdienstexperten Erich Schmidt-Eenboom bleiben dennoch Fragen offen. Die Lieferung von deutscher Überwachungstechnik in die Volksrepublik China habe schließlich eine lange Vorgeschichte.