Der SPD-Vorsitzende, die Ukraine und die schwarze Liste aus Kiew: Was einige Leitmedien verschweigen

Themen des Tages: Haben reiche Menschen eine besondere Verantwortung für das Weltklima? Verursachen die Notenbanken eine Rezession? Weshalb die Republikaner bei den US-Wahlen gewinnen könnten.

Liebe Leserinnen und Leser,

1. Was sich Oxfam davon erhofft, Milliardäre für den Klimawandel stärker zur Kasse zu bitten,

2. Anhebung der Leitzinsen: Folgt der Inflation die Rezession?

3. Zwischenwahlen in den USA: Republikaner liegen leicht vorn.

Doch der Reihe nach.

Haben Milliardäre eine moralische Verantwortung für das Klima?

Davon geht die Entwicklungsorganisation Oxfam offenbar aus, wie Telepolis-Autor Bernd Müller in seinem Artikel zeigt. Milliardäre haben einen großen Fußabdruck, wenn es um die CO₂-Emissionen geht. Es ist nicht nur ihr opulenter Lebensstil, sondern auch, wie sie investieren.

Die Oxfam-Analyse ergab, dass Milliardäre besonders gern in fossile Energieträger investieren und in die Produktion von Zement. Etwa vierzehn Prozent ihrer Investitionen gehen demnach in diese Sektoren, was etwa doppelt so hoch ist wie der Durchschnitt der Investitionen in Firmen, die im Index "Standard and Poor 500" gelistet sind. Nur einer der untersuchten Milliardäre hat auch in ein Unternehmen für erneuerbare Energien investiert.

Mit einem Appell an die Moral der Milliardäre wird es wohl nicht getan sein. Oxfam hat einen Vorschlag, was die Regierungen tun könnten.

Die aggressive Geldpolitik der Notenbanken droht, die Wirtschaft in eine Jahrhundertrezession zu treiben

Bei den steigenden Leitzinsen muss man unterscheiden zwischen dem, was sie erreichen sollen und was sie tatsächlich hervorbringen. Eine aggressive Geldpolitik hat in den USA zu einem Rückgang der Inflation geführt, schreibt Telepolis-Autor Ralf Streck. In Großbritannien versucht man denselben Weg zu beschreiten, doch man könnte das Land auch in eine katastrophale Entwicklung treiben.

Tatsächlich steht es um die britische Wirtschaft es alles andere als gut. Die Wirtschaftsleistung ist schon im August unerwartet früh geschrumpft und damit ist Großbritannien im dritten Quartal vermutlich früher in die Rezession gerutscht, als ohnehin erwartet worden war. Dass die britische Wirtschaft mit "Vollgas" in Richtung einer gefährlichen Stagflation rast, war allerdings vorhersehbar.

Weshalb die Republikaner gute Chancen auf einen Wahlsieg haben

Das Gewicht in den politischen Institutionen der USA könnte sich bei den Zwischenwahlen zugunsten der Republikaner verschieben, schreiben Walter Mohr und Frank Püschel. Wahlprognosen gehen im Falle ihres Sieges davon aus, dass der Vorsprung nur knapp ausfallen dürfte. Ihnen spielen die wirtschaftlichen Probleme im Land in die Hände.

Jetzt stehen Wirtschaftsprobleme wie die hohe Inflationsrate und die drohende Rezession im Vordergrund, bei denen traditionell den Republikanern mehr Kompetenz zugetraut wird. Natürlich spielen auch lokale Aspekte bei diesen Wahlen eine wesentliche Rolle.