EU-Offensive für Munition: Ein Segen für die Rüstungsindustrie

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EU-Munition für Ukraine soll aus Mitgliedstaaten kommen. Das könnte strauchelnde Rüstungsunternehmen retten. Warum insbesondere die griechische Waffenindustrie wiederbelebt wird.

Die Europäische Union hat sich jüngst auf eine gemeinsame Munitionsbeschaffung geeinigt. Die intensivierte Beschaffung von Munition dient der Unterstützung der Ukraine, aber auch dem Auffüllen der eigenen Bestände.

Bereits jetzt haben große Waffenhersteller, wie Rheinmetall, vom Krieg in der Ukraine profitiert. Rheinmetall verzeichnete 2022 Rekordgewinne und erwartet 2023 eine Fortsetzung der Umsatzsteigerung.

Abseits von den großen Rüstungsunternehmen bedeuten Krieg in der Ukraine und der jüngste EU-Beschluss auch für kleinere Unternehmen in den übrigen EU-Staaten die Chance, auf eine wirtschaftliche Erholung zu hoffen.

Der EU-Beschluss sieht eindeutig vor, dass die gemeinsam beschaffte Munition vorzugsweise aus einem der EU-Mitgliedsstaaten stammen soll und Importe aus Drittländern nur dann vorgesehen sind, wenn es nicht genügend EU-eigene Produktionskapazitäten gibt. Die EU fördert die Industrie mit 500 Millionen Euro Zuschüssen.

Vorgesehen ist zudem ein Fonds in Höhe von einer Milliarde Euro als Entschädigung für Munition, die aus den Beständen der Armeen der Mitgliedsstaaten entnommen wird. Ein zweiter Fonds in Höhe von einer Milliarde Euro dient der Kofinanzierung gemeinsamer Einkäufe von 155-mm-Granaten für die Ukraine. Bestellungen werden im September an in der EU und Norwegen produzierende Industrien vergeben.

Der EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen Thierry Breton hatte im Vorfeld des Beschlusses im Rahmen einer informellen Reise durch insgesamt elf EU-Länder auch Griechenland besucht, um die Möglichkeiten der Nutzung bestehender Anlagen der Verteidigungsindustrie zur Steigerung der Munitionsproduktion zu prüfen und zu bewerten. Eines der Unternehmen, die vom Beschluss profitieren, sind die Hellenic Defense Systems.