Eier-Verzehr stärkt geistige Fitness im Alter

Spiegelei auf einem Avocado-Toast: Ein nahrhaftes Frühstück, das entgegen früherer Annahmen gesundheitlich unbedenklich ist

Zwei bis vier Eier pro Woche sind nicht nur unbedenklich, sondern können sogar positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wie eine neue Studie zeigt.

(Bild: Oksana Mizina / Shutterstock.com)

Neue Studie entlastet das Ei vom schlechten Ruf als Cholesterinbombe. Zwei bis vier Eier pro Woche können sogar die Gehirnleistung fördern. Doch für eine Gruppe gilt Vorsicht.

Jahrzehntelang hieß es: Finger weg vom Ei! Zu viel Cholesterin, schlecht fürs Herz. Doch inzwischen häufen sich die Zweifel an den Mythen rund um den Eierkonsum. Eine neue Studie der University of California in San Diego (UCSD) trägt nun dazu bei, mit den alten Vorurteilen aufzuräumen.

Die Forscher analysierten die Gesundheitsdaten von 890 Männern und Frauen über einen Zeitraum von vier Jahren. Das erstaunliche Ergebnis: Wer zwei bis vier Eier pro Woche aß, hatte sogar einen niedrigeren Cholesterinspiegel im Blut.

"Trotz ihres hohen Cholesteringehalts haben Eier keine schädliche Wirkung", erklären die Gesundheitsforscher Donna Kritz-Silverstein und Ricki Bettencourt von der UCSD. Im Gegenteil: "Sie können sogar dazu beitragen, die geistigen Fähigkeiten im Alter zu erhalten".

Veröffentlicht wurde die Studie im Fachmagazin Nutrients.

Eiweißreich, fettarm und voller wichtiger Nährstoffe

Wie kann das sein, wo doch Cholesterin jahrzehntelang für ein erhöhtes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich gemacht wurde? Eier enthalten zwar viel Cholesterin, aber die Wissenschaft sieht Cholesterin nicht mehr als Hauptursache für die Plaquebildung in den Arterien an.

Vielmehr gelten gesättigte Fette, Zucker und Natrium – in Verbindung mit einem Mangel an Ballaststoffen – als wichtige Ursache. Das Problem ist, dass viele Lebensmittel, die viel Cholesterin enthalten, auch viel gesättigtes Fett enthalten.

Eine Ausnahme bilden Eier, die insgesamt fettarm, eiweiß- und nährstoffreich sind. Sie enthalten Nährstoffe wie Cholin und Carotinoide, die für die Funktion unserer Nervenzellen wichtig sind. Zusammen mit Cholesterin und Proteinen tragen sie dazu bei, so die Forscher, dass Struktur und Funktion der Nervenzellen im Gehirn erhalten bleiben.

Vor allem bei Frauen scheint sich der Verzehr von Eiern positiv auszuwirken: In der Studie schnitten diejenigen, die mehr Eier aßen, bei Tests zum Kurz- und Langzeitgedächtnis besser ab. Bei Männern konnte dieser Effekt zwar jetzt nicht beobachtet werden, aber in einer früheren Studie schnitten Männer, die häufiger Eier aßen, bei kognitiven Tests besser ab.

Einschränkungen für Diabetiker

Wer also zwei bis vier Eier pro Woche isst, ernährt sich laut Studie unbedenklich. Andere Studien geben sogar Entwarnung für den täglichen Verzehr. Eine Meta-Analyse, die im Jahr 2020 in der Ernaehrungsumschau International veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss: Zwischen dem Verzehr von Eiern und dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt es keinen Zusammenhang.

Eine Ausnahme bilden Menschen mit Diabetes Typ 2, bei denen der Verzehr von Eiern mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist.