Energieverbrauch in Deutschland sinkt viel zu langsam
Seite 2: Primärenergieverbrauch: Warum Ökostrom deutlich effizienter ist
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Betrachtet man den gesamten Primärenergieverbrauch, ist der Anteil deutlich kleiner. Zusammen mit dem von Wasserkraft und Biomasse betrug er etwa ein Sechstel. Primärenergie setzt sich aus den eingesetzten Kraftstoffen zusammen, bevor Transport- und Umwandlungsverluste auftreten.
Konservative und liberale Politiker – von rechtsextremen ganz zu schweigen – reden gerne den Beitrag der erneuerbaren Energieträger klein, indem sie auf deren relativ geringen Anteil am Primärenergieeinsatz verweisen. Bei näherem Hinsehen ist das aber vor allem ein Statistik-Trick.
Zum Beispiel wird zur Berechnung des Primärenergieverbrauchs für Atomkraftwerke ein Wirkungsgrad von 33 Prozent angesetzt. Das bedeutet, dass in der Statistik eine Kilowattstunde Atomstrom als drei Kilowattstunden Primärenergie gerechnet wird. Für Strom aus Wind, Wasserkraft oder Fotovoltaik wird jedoch ein Wirkungsgrad von 100 angesetzt. Eine Kilowattstunde aus diesem Sektor ersetzt also drei Kilowattstunden Primärenergie aus einem Atomkraftwerk. Hier findet sich beim Umweltbundesamt eine Beschreibung, wie die einzelnen Energieträger in die Primärenergie Berechnung einfließen.
Ähnliches gilt auch für die fossilen Kraftstoffe, die meist mit sehr geringem Wirkungsgrad verbrannt werden. Große Kohlekraftwerke geben meistens ihre Abwärme größtenteils oder gar vollständig ungenutzt an die Umwelt ab, sodass die schlechtesten Braunkohlekraftwerke einen Wirkungsgrad von etwa 33 Prozent und die besten Steinkohlekraftwerke auch nur einen von rund 45 Prozent haben. Also wird in den kommenden Jahren der Primärenergieverbrauch in dem Maße weiter sinken, wie Wind, Sonne & Co. Kohle- und Gaskraftwerke ersetzen, ohne dass sich dadurch der Endenergieverbrauch, auf den es letztlich ankommt, ändern würde.
Man könnte auch sagen, dass der Grünstrom nicht nur besser für das Klima und den Geldbeutel ist, sondern auch erheblich effizienter. Und dabei haben wir noch gar nicht darüber gesprochen, was für eine lausige Energieausbeute Verbrennungsmotoren, der ganze Stolz deutscher Automobil-Ingenieure und der siebente Himmel "technologieoffener" Porscheminister, bieten.
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