Feuer, Hitze, Gletscherschmelze: Warum die Klimaverwüstungen zunehmen

Seite 2: Meeresoberflächen bis zu 30 Grad Celsius warm

Davon abgesehen ist ein steigender Meeresspiegel für viele Menschen noch immer eine recht abstrakte Bedrohung, besonders, wenn sie fernab der Küsten leben. Die zahlreichen Waldbrände rund um das Mittelmeer oder in Kanada sind für viele Betroffene jedoch eine sehr reale Gefahr.

Griechenland zum Beispiel erlebt gerade die intensivste Waldbrandsaison seit Beginn der Aufzeichnungen, wie Copernicus, das EU-Programm zur Beobachtung von Klima und Atmosphäre der EU, berichtet. Und das, nachdem das Land erst 2022 eine verheerende Saison erlebt hatte.

Die konkreten Ursachen, weshalb Feuer ausbrechen, sind übrigens vielfältig. Sie reichen von Brandstiftung über Fahrlässigkeit und Blitzen bis hin zu defekten elektrischen Leitungen oder Landmaschinen, die auf Steine stoßen und dabei Funken schlagen. Hitze und extreme Trockenheit sorgen dann für die perfekten Bedingungen, unter denen sich die Brände schnell und weit ausbreiten können.

Feuer, Hitze und Trockenheit setzen auch der griechischen Landwirtschaft stark zu. Unter anderem leidet die Weinproduktion unter den hohen Temperaturen, während die milden Winter den Olivenbäumen zusetzen.

Und als wär das alles noch nicht genug, hat sich das Mittelmeer dieses Jahr stärker als je zuvor erwärmt, wie die Weltorganisation für Meteorologie berichtet. Zum Teil lägen die Temperaturen an der Meeresoberfläche über 30 Grad Celsius und machen den Fischen und damit der Fischerei zu schaffen.

Bei derart hohen Temperaturen – von den Gewässern vor Florida werden sogar noch höhere berichtet – werden Korallenriffe empfindlich gestört und können bei längerem Andauern der zu hohen Temperaturen absterben. Die Folgen für die Fischerei wären fatal, denn die Riffe sind eine wichtige Kinderstube für viele Fische.

Ihr Verschwinden hätte erhebliche Auswirkungen auf die Fischbestände und damit letztlich auch auf die Welternährung, denn der Fisch ist in vielen Ländern eine wichtige Eiweißquelle, insbesondere auch für die ärmeren Teile der Bevölkerung, die auch in dieser Hinsicht unter den Folgen des Klimawandels als Erste und am stärksten zu leiden haben.