Forencheck: Fischsterben in der Oder, Wettermanipulation und langfristige Klimaprojektionen für Deutschland
Seite 2: Wettermanipulation statt Verhaltensänderung?
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- Wettermanipulation statt Verhaltensänderung?
- Langfristig unklare Klimaprojektionen für Deutschland?
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Was sich beeinflussen lässt ist das globale Wetter, siehe auch Patent Nr. 3813875 – ein System zum Freisetzen von Barium zur Erzeugung von Ionenwolken in der oberen Atmosphäre oder auch das Patent US4653690A – Zündung einer pyrotechnischen Zusammensetzung zur Erzeugung von Cumuluswolken. Das sei mal exemplarisch aufgezeigt,
kommentiert ein User den Artikel "Klimakrise: Wenn es nur um Moral ginge" von Claudia Wangerin.
Ohne im Einzelnen auf die genannten Patente eingehen zu wollen: Die Beeinflussung des Wetters ist wohl ein uralter Traum der Menschheit und wurde und wird immer wieder eher lokal begrenzt angewandt, bestenfalls jedoch mit mäßigem Erfolg.
So werden etwa lokal Wolken aus Kleinflugzeugen mit einer Mischung aus Silberiodid und Aceton besprüht – dadurch sollen in den Wolken mehr Kondensationskeime geschaffen werden und dadurch kleinere Tropfen und im gefrorenen Zustand kleinere Hagelkörner entstehen zu lassen. Die Maßnahme soll Ernten vor Schäden durch zu große Hagelkörner schützen. Dies wird etwa in Teilen Süddeutschlands praktiziert.
Mit der Wolkenimpfung wird bereits seit den 1940er-Jahren experimentiert, unter anderem auch, um es gezielt regnen zu lassen, oder unerwünschte Wolken anderswo abregnen zu lassen. Trotz der langen Geschichte der Wolkenimpfung – zumeist mit Silberiodid – sind die Erfolge bescheiden.
Die Flutkatastrophe von Lynmouth in England im Jahr 1952 wird von manchen Quellen Experimenten der Royal Airforce in der "Operation Cumulus" zugeschrieben. Dass die heftigen Regenfälle wirklich Resultat einer Wolkenimpfung waren und die Wolken sich nicht ohnehin abgeregnet hätten, ist aber nicht nachgewiesen.
Was das Freisetzen von Partikeln in der oberen Atmosphäre angeht, so fällt dies unter den Begriff des "Solar Radiation Management" – also Techniken zur Beeinflussung der Sonneneinstrahlung. In der Regel wird hier vom Ausbringen von Schwefeldioxid in der Stratosphäre geredet.
Dieses würden sich dort zu Sulfataerosolen umwandeln und einen Teil der Sonnenstrahlen abschirmen, wie dies auch nach starken Vulkanausbrüchen geschieht, die Temperaturen auf der Erde ließen sich so zeitweilig senken. Es müssten allerdings Millionen Tonnen von Schwefel- oder anderen Partikeln ausgebracht werden, um einen Effekt zu erzielen, und zwar immer wieder aufs Neue.
Würde damit aufgehört, würde das dann zu einer plötzlichen starken Erwärmung führen, da der Treibhauseffekt durch Kohlendioxid und andere Treibhausgase ja fortbesteht. Bedenken gegen solche großflächigen Manipulationen des Erdsystems gibt es berechtigterweise auf verschiedenen Ebenen – von den möglichen Veränderungen globaler Wettermuster bis hin zur Befürchtung,
Solar Radiation Management könnte als Ersatzmaßnahme dienen, statt die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen. Der Einsatz eines anderen chemischen Elements als Schwefel dürfte an diesen grundlegenden Kritikpunkten nichts ändern.