Forencheck: Gewöhnungseffekt von Alkohol, Tropenkrankheiten und Schimmelgefahr
Seite 2: Welche Mückenarten übertragen Tropenkrankheiten?
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Verschiedene Fragen gab es zum Artikel "Killer aus dem Kleingarten" von Harald Neuber, in dem es darum geht, dass in Berlin wiederholt Exemplare der Asiatischen Tigermücke entdeckt wurden. Die Asiatische Tigermücke ist ein potentieller Überträger verschiedener Tropenkrankheiten.
"Übertragen landläufige Stechmücken keine Tropenkrankheiten?" lautet eine Frage, und weiter:
Es ist ja wohl nicht so, daß die Tropenviren ausgerechnet auf Tigermücken warten, um sich zu verbreiten, sondern diesen Transportweg nehmen, weil die Tigermücke nunmal dort heimisch ist, wo die Viren üblicherweise zirkulieren (…) Genaugenommen ist der Mensch das eigentliche Problem, weil er die Krankheit aus den Tropen einschleppt, was der Mücke selber nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit gelingt. Was ich nicht ausschließen will ist die Möglichkeit, daß entsprechende Viren sich auf eine Verbreitung mit einer bestimmten Mücke hin optimiert haben. Aber das dürfte kein so exklusives Geschäft sein, daß sie unbedingt auf diese eine Mückenart angewiesen sind.
Die Krankheitserreger durch ihre blutsaugende Lebensweise weitergeben könnten auch andere Stechmückenarten, so die These.
Das ist zumindest bislang nicht erwiesen. Dort, wo Asiatische Tigermücken (Aedes Albopictus) vorkommen, kommen auch zahlreiche andere Mückenarten vor, beispielsweise Mücken der Gattung Anopheles. Von dieser Gattung, die 420 Arten umfasst, können 40 Arten Malaria übertragen, aber keine anderen Krankheiten.
Die Asiatische Tigermücke gehört der Gattung Aedes an und überträgt die Erreger mehrerer Krankheiten, u.a. des West-Nil-Fiebers, des Dengue-Fiebers, des Gelbfiebers und des Chikungunya-Fiebers, aber keine Malaria. Ein ähnliches Portfolio von Krankheiten überträgt auch die Ägyptische Tigermücke (Aedes Aegypti).
Obwohl all diese Krankheiten immer wieder von Reisenden mit nach Deutschland gebracht werden, ist eine Übertragung durch heimische Stechmückenarten nicht bekannt. So sind die 50 hier vorkommenden Arten in der Lage, verschiedene Arboviren zu übertragen, an denen auch Menschen erkranken können wie Usutu-, Sindbis- und Batai-Viren.
In der Veröffentlichung von 2014 heißt es auch:
Mit dem Auftreten weiterer Erreger, insbesondere dem West-Nil-Virus, muss in absehbarer Zeit in Deutschland gerechnet werden, da es bereits in den Nachbarländern Frankreich, Österreich und Tschechien zirkuliert.
Und auch hier wird die Asiatische Tigermücke zusammen mit dem Japanischen Buschmoskito genannt, als invasive Arten, "die hohe Vektorkompetenz für verschiedene Pathogene besitzen und gleichzeitig den Menschen als bevorzugte Blutquelle nutzen".
Zusammengefasst: Es ist nicht für alle Zeiten auszuschließen, dass auch andere Mückenarten Tropenkrankheiten übertragen, die Asiatische Tigermücke wäre aber ein echter Game-Changer zum Schlechteren.