Forencheck: Impf-Langzeitfolgen, Renten in Österreich und Emissionen der Tierhaltung

Seite 2: Rentenparadies Österreich?

In Bezug auf den Artikel Ampel-Sondierer stellen die Aktienrente auf grün verweisen mehrere Kommentare auf das österreichische Rentensystem und Rentenniveau:

Die Durchschnittsrente ist dort ca. 800 Euro höher als in Deutschland! Das ist der Betrag, um den die deutsche Regierung hierzulande die Rentner monatlich (!) betrügt. Es gibt Studien, die nachweisen, dass dieses Geld der Rentner der Volkswirtschaft wieder voll zugute kommt, da die das Geld praktisch vollständig z.B. für Restaurantbesuche, ... ausgeben. (...)".

Ganz so groß sei der Differenzbetrag doch nicht, meint ein anderer Kommentator:

Keine Frage, die Leistungen der Rentenversicherung in Österreich sind besser als bei uns. Aber die 800.- stimmen schlichtweg nicht. Die durchschnittliche Altersrente liegt in Österreich etwa 550.- Euro höher. Dass dort 14 Renten im Jahr gezahlt werden, habe ich übrigens berücksichtigt. Nicht vergessen darf man aber, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer höhere Rentenversicherungsbeiträge als bei uns in D zahlen. Und dass die Renten in Österreich voll versteuert werden müssen. Da schmilzt der Vorsprung doch noch etwas zusammen."

Über 800 Euro mehr bekam ein männlicher Arbeitnehmer, der in Österreich im Jahr 2016 in Ruhestand ging, laut einer Veröffentlichung der Hans-Böckler-Stiftung.

Laut Wissenschaftlichem Dienst des Bundestages erhielten Männer im Jahr 2018 in Österreich im Schnitt 1.678 Euro pro Monat, in Deutschland 1.148 Euro. Die österreichischen Rentnerinnen erhielten 1.028 Euro gegenüber deutschen Rentnerinnen mit 711 Euro.

Schwer vergleichbar sind die Zahlen über die Altersbezüge in den beiden Ländern, da in Deutschland nicht alle Berufsgruppen in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, etwa Beamt:innen, Landwirt:innen, Abgeordnete und Selbständige mehrheitlich über andere Systeme versichert sind.

"In Österreich existiert dagegen heute eine für nahezu sämtliche Erwerbstätige harmonisierte staatliche Alterssicherung", so der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages

Allerdings können Rentenansprüche in Österreich erst nach mindestens 15 Beitragsjahren geltend gemacht werden. Und schließlich ist das Beitragsniveau mit 22,8 Prozent (12,55 Prozent Arbeitgeberanteil, 10,25 Arbeitnehmeranteil) höher als in Deutschland mit 18,6 Prozent, die in gleichen Teilen von Arbeitgeber:in und Arbeitnehmer:in bestritten werden.