Forencheck: Importabhängigkeit der Landwirtschaft, ExxonKnew und Long Covid

Seite 2: Was will Exxonknew

Unter dem Artikel "Ölboykott für Menschheit – statt nur Ölembargo gegen Russland" wird gefragt:

Wer sind diese Leute von EXXON knew? Was wollen die uns denn verkaufen? Gibt es da Geschäfts- oder politische Interessen der Aktivisten? Wer bezahlt die? Es steht doch jedem frei, Erdöl-Konzerne zu boykottieren. Diese Leute brauchen sich nicht aufhalten zu lassen, aber wozu brauchen die uns?

Exxonknew ist eine politische Kampagne gegen den Ölkonzern, und keine eigene Organisation. Das Wesen von Kampagnen ist es immer, breite Öffentlichkeit zu schaffen und Menschen für das eigene Anliegen zu begeistern. Insofern beantwortet sich die letzte Frage wohl von selbst. Und ein Boykott ist eben umso wirksamer, umso mehr Leute sich an ihm beteiligen. Vorausgegangen sind der Kampagne intensive Recherchen, etwa der Columbia Journalism School.

Die Kampagne erfüllt aber nicht nur den Zweck, Druck aufzubauen und Menschen vom Boykott eines extrem klimaschädlichen Unternehmens zu überzeugen. Es geht auch um das Herausstellen der Verantwortung eines Unternehmens, von seiner Rolle bei der Klimaerwärmung gewusst zu haben und trotzdem nicht entsprechend umgesteuert zu haben.

Die bewusste Verantwortung spielt eine Rolle, wenn individuelle Unternehmen für ihren Anteil an Klimafolgeschäden auch vor Gerichten verklagt werden, wie es im Fall Huaraz gegen den Konzern RWE erfolgen soll.

ExxonMobil wurde von der New Yorker Staatsanwaltschaft vor Gericht gebracht, mit dem Vorwurf, Aktionäre getäuscht zu haben, hier ging es aber vor allem um einen möglichen späteren Verlust ihrer Aktienwerte. Das Urteil des zuständigen Gerichts fiel jedoch zugunsten ExxonMobils aus.