Glyphosat und Insektensterben, Dürre durch Windräder, Lebensmittelverschwendung

Seite 2: Dürre und Temperaturanstieg durch Windräder?

Mit mikroklimatischen Effekten in Windparks haben wir uns bereits im Forencheck beschäftigt. Die einfache Antwort: Sie existieren, haben aber keinen Einfluss aufs globale Klima. Im Zusammenhang mit dem Artikel "Großer Sieg fürs Klima: Europäisches Parlament will fossilen Sperrvertrag" von David Goeßmann fällt im Forum die Bemerkung:

Windräder scheinen Dürre in ihr direktes Umfeld zu bringen, CO2-Anstieg in der Atmosphäre hat zu einer gigantischen Zunahme an Vegetation geführt – Global. Greening.

Im weiteren Thread wird auf einen Artikel verwiesen, der sich außerdem damit beschäftigt, ob Windkraft die Erderwärmung fördert.

An dieser Stelle soll der behauptete Zusammenhang von Windrädern und lokaler Dürre betrachtet werden. Zunächst einmal: Dürre ist ein Produkt klimatischer Bedingungen. Dürre kann sowohl Folge von zu geringen Niederschlägen sein als von hoher Verdunstung; Verdunstung wiederum kann bedingt sein durch hohe Temperaturen, aber auch Wind kann Böden austrocknen.

Berechnungen zu den Effekten von Windparks wurden von Lee Miller und David Keith angestellt. In einer 2018 im Fachjournal Joule veröffentlichten Studie hatten sie berechnet, wie die Auswirkungen von Windparks in den USA wären, wenn diese ihren gesamten Strombedarf auf Windkraft umstellen würde.

Dabei stellten sie fest, dass die Oberflächentemperaturen auf dem Gebiet der USA um 0,24 Grad Celsius steigen würden. Dieser Effekt sei in erster Linie auf die Verwirbelung von Luftschichten zurückzuführen und erhöhe auch die Nachttemperaturen am Boden. Diese wiederum führten laut einigen der einbezogenen Studien zu erhöhter Verdunstung. In Bezug auf Niederschläge konnten keine klaren Veränderungen festgestellt werden.

Die Studie der Harvard-Wissenschaftler stellt aber auch fest, dass der Erwärmungseffekt der Windkraft dadurch kompensiert würde, dass kein CO2 mehr bei der Stromerzeugung ausgestoßen würde und die Effekte fürs Klima langfristig positiv wären. Schließlich vergleicht die Studie die klimatischen Effekte des Szenarios mit einem Szenario der kompletten Stromerzeugung der USA aus Photovoltaik.

Festzustellen ist, dass schon alleine die Ausgangsfragestellung unrealistisch ist: Um die Stromerzeugung komplett auf erneuerbare Energien umzustellen, müssen unterschiedliche Energiequellen zur Verfügung stehen, also sowohl Wind- als auch Solarenergie.

Windkraft erzeugt auch keinen Treibhauseffekt: Während heute ausgestoßenes CO2 in der Atmosphäre langfristig verbleibt und wirkt, hört der mikroklimatische Effekt von Windparks auf sobald die Windräder stillstehen. Sie tragen auch nicht zur globalen Erwärmung bei, lediglich die Temperaturschichtung in der Luft wird verändert. Von Dürre ist in der Studie von Miller und Keith nicht die Rede.

Mikroklimatische Veränderungen gibt es übrigens nicht nur in Windparks, vor allem in Städten sind starke Effekte zu beobachten, vor allem eine starke Erhöhung der Nachttemperaturen.