Haben wir genug Kupfer für die Energiewende?

Seite 2: Wir sollten auch über Reduzierung beim Verbrauch nachdenken

Doch Fahrzeuge und Windräder machen bisher nur einen verschwindend kleinen Teil des weltweiten Bedarfs aus. 2020 waren es nach Angaben der IEA gerade 700.000 Tonnen bei einem Gesamtbedarf von 24 Millionen Tonnen Kupfer. (35 Prozent sollen durch Recycling gedeckt worden sein.) Bis 2040 erwarten die im Auftrag der OECD tätige Agentur einen Anstieg des Bedarfs auf 33,4 Millionen Tonnen.

Das würde allerdings die Reichweite der Reserven (rund 750 Millionen Tonnen derzeit) deutlich verkürzen, selbst wenn die Recyclingquote erheblich erhöht werden kann. Die Konsequenz wäre – immer gesetzt den Fall, wir lassen einfach die kapitalistischen Marktgesetze weiter wirken, weil der Wettbewerb ja schließlich heilig und Planung des Teufels ist – weitere Verteuerung.

Doch damit würde ein erheblicher Anreiz zu immer aufwändigeren und damit meist verheerenderen Förderprojekten geschaffen, etwa in der Tiefsee. Immerhin würde ein erheblich höherer Kupferpreis aber auch das Recycling und die Suche nach Ersatzstoffen fördern.

Aber natürlich könnte man auch einmal anfangen, über eine Reduzierung des Verbrauchs nachzudenken. Brauchen wir wirklich 4,5 oder fünf Milliarden Pkw, oder sollten wir nicht lieber die öffentlichen Verkehrssysteme besser ausbauen und attraktiver gestalten?

Zumal in den Kupferraffinerien enorme Strommengen benötigt werden, die mit Treibhausgasemissionen verbunden sind und auch Ersatzstoffe wie Aluminium diesbezüglich nicht besser abschneiden. Und insbesondere, weil andernfalls die nächsten Kriege nicht mehr um Öl, sondern um Kupfer und andere strategische Metalle geführt werden.

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