Hassverbrechen: Helden, Brandstifter und Opfer im US-Kulturkampf
Seite 2: Angstmache mit Geschlechteridentitäten
- Hassverbrechen: Helden, Brandstifter und Opfer im US-Kulturkampf
- Angstmache mit Geschlechteridentitäten
- Auf einer Seite lesen
Auch Tucker Carlson und Marjorie Taylor Green scheinen unbeirrbar in ihrer Meinung, die LGBTQ- Community sei latent pädophil und hätte den gefühlten Niedergang der USA zu verantworten.
Greene reagierte auf den Tweet von Senator Scott Wiener, der Hatespeech wie die ihre für solche Taten mitverantwortlich macht, mit folgendem Retweet:
Verabschieden Sie meinen "Protect Children's Innocence Act", um kommunistische "groomer" wie diesen davon abzuhalten, die Macht der Staatsregierung zu nutzen, um Kinder ihren Eltern wegzunehmen und einer gewinnorientierten medizinischen Industrie zu erlauben, die Genitalien dieser verwirrten Kinder abzuschneiden, bevor sie überhaupt alt genug sind, um zu wählen.:Marjorie Taylor Greene
Verkürzt: Schwule Kommunisten, die Kindern die Genitalien abschneiden wollen.
Etwas geschickter ging hier der Fox-News-"Moderator" Tucker Carlson vor, der seinem Gast Jaimee Michell, Gründerin der antitrans group Gays Against Groomers, drei Tage nach dem massshooting den Vorrang ließ. Diese behauptete, die Opfer seien im Grunde selbst schuld.
Carlson ist Hauptprofiteur der Angstmache mit Geschlechteridentitäten. Zuletzt produzierte der TV-Host die Serie The End of Men, in welcher er keck suggerierte, es gäbe eine Verschwörung zur Entmannung, genauer gesagt Verweichlichung der USA.
Ziel dieser auf Verschwörungstheorien basierenden LGBTQ-feindlichen Medienpolitik der Rechten ist es, nicht erklären zu müssen, was einen jungen Mann dazu bewegt, erst seine Mutter mit einer Bombe zu bedrohen und später fünf Menschen zu erschießen; nicht erklären zu müssen, warum so viele Menschen sich entfremdet fühlen in einem neoliberalen System, in dem man die Krise spürt, aber eine Verbesserung der eigenen Situation unmöglich erscheint.
Und so ist es leicht für Politiker und Medien, den Hass und die Wut auf diejenigen zu lenken, die aus konservativer Sicht die Zukunft der USA, repräsentiert durch die "Sorge um Kinder" und die Grundstruktur der US-Gesellschaft, repräsentiert durch binäre Geschlechterrollen, gefährden.
Obgleich es doch kaum etwas US-Amerikanischeres geben könnte als ein Veteran und eine Dragqueen, die zusammen einen Mann verprügeln, der die Freiheit seiner Mitmenschen, nach einem glücklichen Leben zu streben, mit Waffengewalt einschränken wollte. Eigentlich ein Bild von Heldentum, in dem sich alle wiederfinden können sollten.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.