Im Schatten des Terrors: Wie sich der Energiekrieg zwischen Russland und Ukraine aufheizt
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Moskau bombardiert Staudammkraftwerk, das AKW Saporischschja mit Strom versorgt. Ukraine attackiert Raffinerien. Warum diese Angriffe äußerst gefährlich sind.
Vor dem Hintergrund des schrecklichen Terroranschlags in Moskau – bei dem mindestens 133 Menschen getötet wurden, zu dem sich die islamistische Gruppe Isis bekannte (inklusive Fotos und Videos der Täter), während Moskau von einer ukrainischen Beteiligung spricht (ohne Belege dafür vorzulegen) – hat Russland den dritten massiven Raketenangriff in Folge auf die Ukraine gestartet.
Auch die Regionen Charkiw und Lwiw wurden bombardiert. Eine Person wurde dabei getötet. Die militärische Eskalation hat die polnischen Streitkräfte in erhöhte Bereitschaft versetzt. Es wird befürchtet, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Terroranschlag in Moskau benutzt, um den Krieg zu intensivieren.
Größter Angriff auf Energieinfrastruktur der Ukraine
Schon am Donnerstag hatte es schwere Angriffe auf Kiew gegeben, die 17 Bewohner der Hauptstadt verletzten. Zerstört wurden Wohnhäuser und Industrieanlagen.
Beunruhigend ist zudem ein sich entfaltender "Energiekrieg" zwischen Russland und der Ukraine. Bei Angriffen am Freitag, bei denen rund 60 Drohnen und 90 Raketen eingesetzt sowie mindestens zwei Menschen getötet und zahlreiche verletzt wurden, traf das russische Militär auch das größte Staudamm-Kraftwerk der Ukraine, während die Stromversorgung des von Russland besetzten Kernkraftwerks Saporischschja unterbrochen wurde, so ukrainische Behörden.
Volodymyr Kudrytskyi, Leiter des staatlichen Energieversorgers Ukrenergo, bezeichnete die Bombardierungswelle vom Freitag als den größten Angriff auf die Energieinfrastruktur der Ukraine seit Beginn des Krieges.
Das riesige Wasserkraftwerk Dnipro stellte seinen Betrieb ein, nachdem es von mindestens sechs Raketen getroffen worden war, was massive Schäden verursachte.
Stromversorgung von Kernkraftwerk Saporischschja unterbrochen
Ihor Syrota, der Leiter des Unternehmens Ukrhidroenergo, das die Wasserkraftwerke des Landes beaufsichtigt, sagte, das Kraftwerk habe etwa ein Drittel seiner Erzeugungskapazität verloren, was einen "erheblichen Verlust für das ukrainische Energiesystem" bedeute.
Das Wasserkraftwerk versorgt zugleich das Kernkraftwerk in Saporischschja, das größte in Europa, mit Strom. Der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, erklärte am frühen Freitag, dass die Stromversorgung des Kernkraftwerks mehrere Stunden lang unterbrochen war, bevor sie wiederhergestellt werden konnte. Russland hatte das Kraftwerk im März 2022 beschlagnahmt.
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Der Damm des Wasserkraftwerks drohe nicht zu brechen, erklärte zugleich die Wasserkraftbehörde des Landes. Ein Dammbruch könnte nicht nur die Versorgung des Kernkraftwerks unterbrechen, sondern auch schwere Überschwemmungen verursachen, ähnlich wie im vergangenen Jahr, als der große Kachowka-Staudamm weiter flussabwärts des Dnipro zusammenbrach.
Die Reaktoren vom Atomkraftwerk Saporischschja sind zwar abgeschaltet, benötigen aber eine konstante Stromversorgung, um sie kühl zu halten und das Schmelzen der Uranbrennstäbe zu verhindern. Innerhalb weniger Stunden sei die unterbrochene Leitung wieder angeschlossen worden, erklärte Energoatom.