Kann nur ein Abkommen zwischen Putin und Biden den Krieg beenden?
Seite 2: Preis für einen Hassprediger
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Für Kotsaba sagt es viel über die Kriegsbegeisterung der Linksliberalen, wenn ein ukrainisch-nationalistischer Hassprediger wie der Schriftsteller Serhij Zhadan, der die gesamte russische Kultur der letzten Jahrhunderte mit der aktuellen Kriegsführung in Verbindung bringt und in Russen "Schweine" und "Unrat" sieht, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels bekommt und von einem großen Teil der liberalen Medien bejubelt wird.
Kotsaba kennt Zhadan persönlich. Er sei als Liberaler gestartet, der sich vor allem für Partys interessiert habe, bevor er sich zum ukrainischen Nationalisten wandelte. "Warum bekommt er dafür den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, den doch viel eher der Whistleblower Julian Assange verdient hat", fragt sich Kotsaba. Auch er sollte 2019 in Deutschland mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet werden.
Nachdem ein antisemitisch interpretierbarer Satz in einer Rede aus dem Jahr 2011 entdeckt wurde, verzichtete er schließlich auf den Preis. Die Formulierung bedauert Kotsaba heute. Doch mit seinen Verzicht auf den Preis wollte er verhindern, in einer politischen Kampagne gegen Die Linke instrumentalisiert zu werden.
Tatsächlich fällt auf, dass viele derjenigen, die damals berechtigt entsprechende Passagen in Kotsabas Rede anprangerten, kein kritisches Wort darüber formulieren, dass in der Ukraine Statuen des antisemitischen Nationalisten Bandera aufgestellt sind und die rechten Kameraden des Asow-Regiments als Kämpfer gegen den russischen Nationalismus gefeiert werden.
So sagt es tatsächlich viel über die Stimmung in einem Land aus, wenn ein von Verfolgung bedrohter Pazifist wie Kotsaba bestenfalls ignoriert und ein Ultranationalist wie Zhadan hofiert wird.