Kommunikationsfreiheit statt Angst!

Seite 4: Freiheit vs. Beliebigkeit

Resümee: In dieser hochkompliziert- und -komplex gewordenen Welt ist Kommunikation kein leicht abzuhandelnder Begriff. Was sich auf den ersten Blick als alltägliche, unhinterfragte Sozialhandlung darstellen mag (wir alle kommunizieren ständig, und das auch ohne Theorie oder Kalkül), entwickelte sich im Laufe der Politik- und Kulturgeschichte zu einem neuzeitlichen Modewort mit weitreichender Signalwirkung, eingebettet in den Wertekanon der Moderne.

"Kommunikativ" sein ist "in" und gilt als fortschrittlich; und dient als neuzeitlicher Lackmustest, gewissermaßen als Vorbedingung und Ausdruck von Freiheit.

Wo Freiheit real wird, ist sie jedoch bedroht, und das gilt allemal auf dem Feld der Kommunikation, das sich geschichtlich häufig genug nicht nur als geistiges, sondern auch als politisches und soziales Kampf- und Schlachtfeld präsentiert; zu den Ausläufern zählt heute u.a. auch die überhandnehmende Verrohung der Onlinekommunikation.

Wird "Freiheit" heutzutage da nicht gern mit Beliebigkeit verwechselt? Die Dekaden des Freiheits-"Kampfes" sind die eine Sache, moderne Rechtsauffassungen eine andere. Der Sinn von Kommunikationsfreiheit kann aber letztlich nicht im Prozess der Entwicklung selbst liegen, so plausibel diese auch nachzuvollziehen sein mag.

Freiheit setzt Mündigkeit voraus. Klaus Becks Unterrichtsstunde liefert bei aller Kompaktheit eine beachtliche Stofffülle und bietet darüber hinaus Anlass und Anstoß zu weiterem Räsonieren.