Krieg gegen das Klima
Seite 2: Gefahren des Militarismus werden unterschätzt
- Krieg gegen das Klima
- Gefahren des Militarismus werden unterschätzt
- Krieg und nukleare Gefahr
- Auf einer Seite lesen
Einige Aktive, die sich zur Ökologiebewegung zählen, übersehen oder übergehen die heute vom Militarismus ausgehenden Gefahren. Das spielt den Interessen der Nato und der Rüstungsindustrie in die Hände.
Die USA haben durchgesetzt, die ökologischen Schädigungen durch den Militärbetrieb bei der Klimabilanz unberücksichtigt belassen zu können. US-amerikanische Beobachter kritisierten bereits Ende der 1990-Jahre, dass die USA internationale Bemühungen zur Eindämmung der globalen Erderwärmung torpediert haben, indem sie das US-Militär vom Kyoto-Abkommen ausgenommen haben, das verbindliche Verpflichtungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen vorsah.
Die Begründung der Militärlobby in der US-Politik war: Es würde "die amerikanischen Militäroperationen in der ganzen Welt behindern".
Die Gefahr für das Leben wird auch an den Rüstungsausgaben der Staaten der Welt deutlich. Die über zwei Billionen US-Dollar Jahresausgaben für den Militärbereich bedeuten: 5,5 Milliarden US-Dollar pro Tag und wiederum fast alle vier Stunden eine Milliarde US-Dollar.
Mit dieser Unsumme, die von Befürwortern der "Sicherheitspolitik" verteidigt werden, entziehen sie der Menschheit den ökologischen Boden für deren Zukunft. Die Folgen nämlich sind: Verschwendung von Ressourcen, Verbrennungsabgase, Spannungen zwischen Teilen der Menschheit und die Verschärfung der Klimakrise als Katalysator für Klimakriege.
Es geht bei alledem auch um die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziel, auf das die UNO Erderwärmung. Begrenzen will. Laut UN-Weltwetterorganisation, so die Tagesschau vom 10.05.2022, markiert die 1,5-Grad-Grenze die Schwelle, ab der "Klimafolgen zunehmend schädlich (…) für den ganzen Planeten werden".
Die Weltorganisation für Meteorologie warnt derzeit davor, dass das 1,5-Grad-Ziel, bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre überschritten werden könnte.
Das Klimasystem reagiert bei bestimmten Kipp-Punkten mit abrupten und irreversiblen Prozessen, bei der immer mehr Erdregionen lebensfeindliche Bedingungen aufweisen, so das Umweltbundesamt.
Die militärischen Verbrennungsabgase steigern indes die Klimagefahren. Allein die Verbrennung eines Liters Benzin führt zum Ausstoß von knapp 2,4 Kilogramm CO₂.
Panzer verbrauchen pro 100 km je nach Typ circa 500 Liter Treibstoff. Die Klimalast einer Stunde Flugzeit mit einem Eurofighter entspricht der CO₂-Jahreslast eines Westeuropäers.
Ein Forscherteam der US-amerikanischen Brown University hat errechnet, dass allein das US-Militär den gesamten Umfang der vom Industriestaat Schweden verursachen Klimaschädigung übertrifft.
Laut der Studie hat das "US-Verteidigungsministerium (…) einen Anteil von bis zu 80 Prozent am gesamten Energieverbrauch der US-Regierung seit 2001". Es ist somit der größte Verbraucher fossiler Brennstoffe überhaupt, so die Experten.