Libyen: Erst kam die Nato, dann der Regen

Seite 2: Die Zerrüttung des Staates

Die Nato ermöglichte einen Regime-Change, der damalige Herrscher Gaddafi (der, das muss man erwähnen, ebenfalls nichts tat, um die Infrastruktur von Darna zu verbessern) wurde von Aufständischen getötet und der Nato-Militäraktion folgte eine bis heute andauernde Zerrüttung des Staates.

Sämtliche Bemühungen der UN, zwischen den zerstrittenen Fraktionen zu vermitteln, und einen politischen Prozess der Einheit in Gang zu setzen, scheiterten. Auch die Libyen-Konferenzen in Deutschland hatten keine essenzielle Wirkung.

Institutionen aufbauen, hieß das große Ziel der EU wie auch der Konferenzen in Berlin. Was daraus geworden ist, kann man in der Katastrophe deutlich sehen: die geopolitischen Interessen der Staaten, die jetzt ihre Hilfe anbieten, waren so ausgerichtet, dass man jeweils nur die Machthaber, Milizen und Politiker unterstützte, die den eigenen Vorhaben entsprachen.

Libysche Journalisten sprechen nun von einem "libyschen 11. September". Mit der Hoffnung, dass die Katastrophe vielleicht zu einer Einheit führen könnte, die das Land dringend braucht.

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