Mali: Franzosen und EU raus, Russen rein

Seite 2: Luftangriffe und Massaker

Für die Zivilbevölkerung ist das nicht unbedingt eine Wendung zum Besseren. Eine Militärmacht, die nicht viel Rücksichten nimmt, ersetzt eine andere, die nicht allzu viel Rücksichten genommen hat, könnte man bitter und kurz die Lage aus Sicht der zu Schützenden zusammenfassen.

Im Anti-Terrorkrieg der französischen Armee – die Operation Barkhane kämpfte gegen die mit eng mit al-Qaida verbündeten Dschihadisten von JNIM (Jama'at Nasr al-Islam wal Muslimin), die die Kontrolle über große Gebiete in Mali hat – kam es immer wieder zu Aktionen mit vielen zivilen Opfern (Allons Enfants? - Umstrittene französische Luftangriffe in Mali, siehe auch: Verwundete in Mali: Informations- und Wahrnehmungsblockade).

Bei einem Massaker in Moura im Zentrum Malis kam es Anfang April zu mindestens 203 Toten, darunter viele Zivilisten. Es war eine Anti-Terror-Operation der malischen Armee gegen JNIM

Der französische Dschihadismus-Spezialist und Kenner der Region Wassim Nasr spricht von 300 getöteten Zivilisten und bestätigt aufgrund seiner Quellen (dass er gut vernetzt ist, steht außer Zweifel, das zeigt sich seit vielen Jahren in seinen Berichten), dass Söldner von Wagner am Massaker mit beteiligt waren.

In einem seiner Beiträge Ende April führt Nasr anhand von Filmmaterial vor, wie die Wagner-Truppe versuchte, der französischen Armee in Mali ein Massengrab unterzuschieben.