Massiver Cyberangriff legt russische Staatsmedien lahm

Hacker vor blau-gelbem Hintergrund

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Russische Staatsmedien wurden Opfer eines massiven Cyberangriffs. Wichtige TV-Sender waren nicht erreichbar. Was steckt hinter der Attacke?

Am Montag wurden die wichtigsten russischen Fernsehsender des staatlichen Medienunternehmens VGTRK Ziel eines massiven Cyberangriffs. Laut einer ukrainischen Regierungsquelle sollen Hacker aus der Ukraine für die Attacke verantwortlich sein, die ausgerechnet auf den 72. Geburtstag von Präsident Wladimir Putin fiel.

Die Website von VGTRK, die mehrere landesweite TV-Sender betreibt, war am frühen Montagmorgen nicht erreichbar. Auch der 24-Stunden-Nachrichtenkanal Rossija-24 konnte nicht online abgerufen werden.

"Unsere staatliche Medienholding, eine der größten, war einem beispiellosen Hackerangriff auf ihre digitale Infrastruktur ausgesetzt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow gegenüber Reportern. VGTRK selbst bestätigte den Angriff, nannte aber keine Details.

Eine ukrainische Regierungsquelle erklärte gegenüber Reuters, dass ukrainische Hacker hinter dem Vorfall steckten. "Ukrainische Hacker gratulierten Putin zu seinem Geburtstag, indem sie einen großangelegten Angriff auf die gesamtrussische staatliche Fernseh- und Rundfunkgesellschaft durchführten", so die Quelle, die namentlich nicht genannt werden wollte. Reuters konnte diese Behauptung nicht unabhängig überprüfen.

Laut dem russischen Nachrichtenportal Gazeta.ru waren sowohl Online-Dienste als auch interne Systeme von VGTRK betroffen. "Online-Übertragungen und interne Dienste sind ausgefallen, sogar Internet und Telefonie funktionieren nicht. Das zu beheben, wird lange dauern", zitierte Gazeta.ru eine anonyme Quelle. Angeblich löschten die Hacker alle Server-Daten, inklusive Sicherungen.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, machte zwar keine konkreten Schuldigen aus, erklärte aber, russische Medien seien seit langem Ziele des "kollektiven Westens". Der Cyberangriff sei Teil eines "hybriden Krieges". Moskau werde den Vorfall in allen internationalen Foren, auch bei der UNESCO, thematisieren, so Sacharowa weiter.

Der Angriff traf VGTRK, das für viele Russen die Hauptinformationsquelle über den Ukrainekrieg ist, empfindlich. Die staatlichen Sender liefern die offizielle Kreml-Linie und bezeichnen den Krieg als "militärische Spezialoperation". Unabhängige Berichterstattung ist in Russland seit Kriegsbeginn fast vollständig zum Erliegen gekommen. Kritische Medien wurden verboten oder schränkten ihre Arbeit massiv ein.