Neues Rheinmetall-Wartungszentrum: Erfolgsgeschichte durch Ukraine-Krieg
Nach Treffen des Vorstandschefs mit Präsident Selenskyj: Westliche Panzer, Haubitzen und Militärfahrzeuge sollen auch in Rumänien für den Einsatz gewartet werden. In Litauen besteht bereits die Möglichkeit.
Einer Branche hat der russische Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 jedenfalls nicht geschadet: Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat seither seinen Börsenwert bereits fast verdoppelt, ist kürzlich in den Deutschen Aktienindex (Dax) aufgestiegen, aktuell rund zwölf Milliarden Euro wert und expandiert weiter.
In Rumänien richtet Rheinmetall nun ein Wartungs- und Logistikzentrums für Panzer, Haubitzen und Militärfahrzeuge ein, die der Ukraine vom Westen geliefert wurden. Die Servicestation in Satu Mare in der Nähe der rumänisch-ukrainischen Grenze solle bereits im April den Betrieb aufnehmen, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Nach Rheinmetall-Angaben soll das Wartungszentrum eine zentrale Rolle bei der Erhaltung der Einsatzbereitschaft westlicher Kampfsysteme in der Ukraine spielen und deren logistische Betreuung sicherstellen. Gewartet werden könnten dort Kampfpanzer wie der Leopard 2 und der britische Challenger, aber auch Panzerhaubitzen, Schützenpanzer, Transportpanzer oder militärische Lastwagen.
Erfolgreiches Treffen mit Selenskyj
Außerdem sollen in Satu Mare Gefechtsfahrzeuge der Nato-Armeen sowie deren logistische Fahrzeuge betreut werden. "Es ist uns bei Rheinmetall ein zentrales Anliegen, den Nato-Streitkräften ebenso wie der Ukraine die bestmögliche Unterstützung in dieser kritischen Lage zu geben", sagte Rheinmetall-Vorstandschef Armin Papperger, der vergangene Woche mit einer Firmendelegation die Ukraine besucht und deren Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen hatte.
Dabei seien die Perspektiven der aktuellen Zusammenarbeit besprochen worden, hatte Selenskyj am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal mitgeteilt. Ihm zufolge soll die Partnerschaft mit deutschen Rüstungsunternehmen vertieft werden, um den Bedarf der ukrainischen Streitkräfte zu decken.
Weitere Umsatzsteigerung erwartet
Bereits im Juni 2022 hatte Rheinmetall gemeinsam mit der Partnerfirma Krauss-Maffei Wegmann (KMW) im litauischen Jonava ein vergleichbares Wartungszentrum aufgebaut, um Gefechtsfahrzeuge der litauischen Armee und weiterer im Baltikum stationierter Nato-Streitkräfte umfassend logistisch betreuen zu können.
Mitte März dieses Jahres hatte Rheinmetall Rekordzahlen verkünden können: Der Umsatz des Unternehmens war 2022 um 13 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro gestiegen, der operative Gewinn vor Steuern auf 27 Prozent auf 754 Millionen Euro. Die Umsatzerwartung für das laufende Jahr beträgt Umsatzerwartung 2023: 7,4 bis 7,6 Milliarden Euro.