Nordkorea und Russland besiegeln Militärbündnis
Nordkoreas Staatsmedien: Kim Jong Un ratifiziert Verteidigungsvertrag mit Moskau. Berichte über erste Kämpfe nordkoreanischer Soldaten in Ukraine mehren sich.
Nordkorea hat vergangene Woche einen gegenseitigen Verteidigungsvertrag mit Russland ratifiziert, wie die staatliche Nachrichtenagentur des Landes, KCNA, mitteilte.
Der laut dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un einem "Bündnis" nahekommende Pakt verpflichtet beide Länder dazu, sich im Falle eines bewaffneten Angriffs mit "allen Mitteln" militärisch beizustehen.
Kim unterzeichnet Dekret
Laut der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA hat Kim Jong Un, Staatschef der Demokratischen Volksrepublik Korea, wie Nordkorea offiziell heißt, am Montag ein Dekret zur Ratifizierung des Vertrags über eine umfassende strategische Partnerschaft mit Russland unterzeichnet.
Der am 19. Juni während eines Staatsbesuchs des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Pjöngjang unterzeichnete Vertrag tritt laut KCNA in Kraft, sobald beide Seiten die Ratifizierungsurkunden ausgetauscht haben. Er verpflichtet beide Länder, sich im Falle einer "Aggression" unverzüglich militärisch beizustehen.
Bei der Unterzeichnung des Abkommens hatte Kim den Vertrag als Schritt zur Vertiefung der bilateralen Beziehungen beider Länder gewürdigt. Er bezeichnete den Militärpakt als eine Art "Allianz" zwischen Russland und Nordkorea.
Das russische Parlament hatte den Vertrag bereits am 6. November ratifiziert, Präsident Putin unterzeichnete ihn letzte Woche, wie die Zeitung Kyiv Independent berichtet.
Dies geschah vor dem Hintergrund einer seit Monaten zunehmenden Sicherheitskooperation mit Nordkorea, einschließlich der mutmaßlichen Lieferung von Waffen an Russland und der Entsendung Tausender nordkoreanischer Soldaten zur Unterstützung des russischen Krieges in der Ukraine.
Tausende nordkoreanische Soldaten in Russland
Nach Geheimdienstinformationen aus Südkorea, den USA und der Ukraine sind mindestens 11.000 nordkoreanische Soldaten an die Front gegen die ukrainischen Streitkräfte verlegt worden.
Die meisten nordkoreanischen Truppen sollen in der russischen Region Kursk stationiert sein, die seit dem ukrainischen Vorstoß auf russisches Territorium im August teilweise unter ukrainischer Kontrolle steht.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Montag, Moskau habe in Kursk eine Streitmacht von 50.000 Soldaten zusammengezogen, darunter auch nordkoreanische Soldaten, um einen Großangriff zu starten und das an die Ukraine verlorene Grenzgebiet zurückzuerobern (Telepolis berichtete).
Moskau und Pjöngjang haben sich bisher nicht direkt zur Präsenz nordkoreanischer Soldaten in Russland geäußert.