Russland: Impfkampagne mit Zwang und Sonderrechten
- Russland: Impfkampagne mit Zwang und Sonderrechten
- Russland: "Freiwillige Impfpflicht"
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Angesichts der niedrigen Impfquote greifen die russischen Behörden in zunehmender Härte durch. In der Berichterstattung gibt es beachtliche Unterschiede
Angesichts sprunghaft steigender Inzidenzzahlen greifen Russlands Behörden bei Einschränkungen im öffentlichen Leben zu vergleichsweise milden Maßnahmen, um die Wirtschaft nicht zu schädigen. Bei der Steigerung der Impfwilligkeit ist man jedoch bedeutend härter: In Mitteleuropa heftig diskutierte Ideen wie Sonderrechte für Geimpfte und Impfpflichten werden rigide durchgesetzt.
Beliebt waren in den vergangenen Wochen und Monaten bei deutschen Impfgegnern Berichte aus Moskau, wo in Zeiten des zweiten deutschen Lockdowns ein sichtbar freieres Leben möglich war. Eine generell eingestellte Gastronomie oder geschlossene Ladengeschäfte gab es in der russischen Kapitale seit Jahresbeginn nicht.
Zwar bescherte die steigende Verbreitung der Delta-Variante des neuartigen Corona-Virus Sars-CoV-2 den Moskauern zwischenzeitlich eine arbeitsfreie Woche, doch das Leben ging in einem stärkeren Maße seinen gewohnten Gang als in mitteleuropäischen Lockdowns. Jetzt aber steigen die Neuinfektionen sprunghaft an. Und die russischen Behörden greifen, zumindest was das Impfen angeht, zu harten Methoden.
Nur Geimpfte und Schwerkranke werden untersucht
Kein Problem hat man zum einen mit Sonderrechten für Geimpfte. Versuchten die russischen Behörden zuvor die Impfwilligkeit auf freiwilliger Basis mit Anreizen wie Autoverlosungen zu steigern, gibt es ab sofort nicht zwingende Verlaufsuntersuchungen nur noch für Patienten mit Impfung oder akuten Erkrankungen. Verhindern will man damit laut der Tageszeitung Kommersant die Verbreitung des Virus in Krankenhäusern und Polikliniken, in denen solche Untersuchungen meist durchgeführt werden.
Doch damit nicht genug: Zahlreiche Moskauer Restaurants haben Bereiche abgetrennt, die nur noch für Geimpfte geöffnet sind und in denen diese auf alle Einschränkungen verzichten können. Teilweise kommt man nur mit Impfung in bestimmte Lokale, in denen dann auch alle Beschäftigen geimpft sind. Es handelt sich dabei um einen von der Moskauer Stadtverwaltung gefördertes Modellprojekt, das ausgeweitet werden soll.
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