Russlands Soldatenhunger: Werden nun Migranten zum Kriegsdienst erpresst?
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Schon seit Längerem rekrutiert Moskau Migranten. Oft war die russische Staatsbürgerschaft das Lockmittel. Doch es gibt auch noch andere, schmutzige Methoden.
An der Front im Donbass sterben auf beiden Seiten viele Soldaten. Die Ukraine reagiert darauf mit einer immer radikaleren zwangsweisen Mobilisierung aller kampffähigen Männer, die in Zukunft sogar in den Westen geflüchtete Staatsbürger einschließen soll.
Der Kreml will derartige Maßnahmen in Russland vermeiden, vor allem vor der geplanten Wiederwahl Putins im März 2024.
Mobilisierung muss vermieden werden
Der Präsidialverwaltung ist bewusst, wie unpopulär unter den Russen jede zwangsweise Mobilisierung für den eigenen Feldzug im Nachbarland ist. Schon die Teilmobilisierung vom Herbst 2022 im Zuge von Offensiverfolgen des ukrainischen Gegners führte zu einer Auswanderungswelle, Verunsicherung und sinkenden Zustimmung der eigenen Bevölkerung für den Krieg.
Putin beteuerte deshalb mehrfach und zuletzt im Dezember 2023, dass es keine zweite Mobilisierungswelle geben wird.
Doch die an der Front zahlreich gefallenen Soldaten müssen ersetzt werden, damit die russische Regierung einen militärischen Sieg über die Ukraine erreichen kann. Zum einen versucht man, mit äußerst großzügigen Konditionen und großen Werbekampagnen Freiwillige für den Kampfeinsatz zu gewinnen.
Weiterhin werden Häftlingen bis zu verurteilten Mördern für den Frontdienst Straferlasse in Aussicht gestellt. Beide Maßnahmen scheinen noch nicht auszureichen, den Bedarf an Soldaten zu decken.
Migranten werden seit Sommer aufgegriffen
Denn es gibt aus dem Bereich von in Russland lebenden Migranten schon seit dem Sommer 2023 Berichte, dass diese zwangsweise zu den Einberufungsbehörden gebracht werden.
Aufgegriffen werden sie im Zuge von Razzien an ihren bevorzugten Arbeitsstellen wie Märkten und Baustellen. Auch direkter Druck zu einer sofortigen Verpflichtung zum Militärdienst wird berichtet.
Besitzen sie die russische Staatsangehörigkeit, werden sie sofort für den Militärdienst registriert. Sind sie noch keine Russen wurden sie bereits vor Putins Erlass mit dem Versprechen einer erleichterten Einbürgerung überredet, sich für die Front freiwillig zu melden.
Vor dem Ukraine-Krieg war ein dreijähriger Militärdienst noch eine Voraussetzung dafür, Russe zu werden. Die Frist wurde durch ein Dekret Putins im September 2022 auf ein Jahr verkürzt, das im Mai des letzten Jahres nochmals erneuert und modifiziert wurde.
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Vor dieser Praxis war der Erwerb der russischen Staatsangehörigkeit für die Migranten attraktiv, da er den Umgang mit den örtlichen Behörden wesentlich erleichterte. Der Lebensstandard der Migranten war in Russland wesentlich höher als in ihren Herkunftsländern. Für eine Einbürgerung nach Russland wurden im Rahmen der Korruption sogar Schmiergelder gezahlt.