Skandalkampf bei Olympia: Meloni verpasst IOC im Fall Khelif einen rechten Haken

Nutzt Sport politisch: Giorgia Meloni. Bild: Alessia Pierdomenico, Shutterstock.com

Rechte Regierungschefin meldet sich umgehend zu Wort. Meloni war offenbar bewusst zum Kampf nach Paris gereist. Wie sie die Debatte nun anheizt.

Italiens neofaschistische Ministerpräsidentin, Giorgia Meloni, hat die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) kritisiert, Athletinnen mit hohen Testosteronwerten bei den Olympischen Spielen zuzulassen.

Meloni äußerte sich am Rande ihres Besuchs im italienischen Haus "Casa Italia" in Paris zu dem Fall der algerischen Boxerin Imane Khelif. Khelif war bei den Olympischen Spielen als Boxerin zugelassen worden.

Kurz vor Melonis Statement hatte die italienische Boxerin Angela Carini im Kampf der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm gegen Khelif nach nur 46 Sekunden aufgegeben. Khelif wurde als Frau geboren, hat aber XY-Chromosomen und unnatürlich hohe Testosteronwerte. Ihre Teilnahme an den Frauenwettkämpfen ist umstritten, der Fall längst ein Politikum.

"Ich stimme der Entscheidung des IOC nicht zu", sagte Meloni laut der Nachrichtenagentur Ansa. Italien habe bereits 2021 einen Antrag eingereicht, um auf mögliche Konsequenzen einer Regeländerung hinzuweisen.

Carini gab nach 46 Sekunden auf

Meloni zeigte sich enttäuscht über Carinis schnelle Aufgabe: "Es tut mir noch mehr leid. Ich war gestern bewegt, als sie schrieb, sie würde kämpfen." Laut Meloni zählen in solchen Situationen zwar auch Hingabe, Kopf und Charakter, letztlich müsse man aber zu gleichen Bedingungen antreten können.

"Aus meiner Sicht war es kein fairer Wettkampf", so die Premierministerin.

Kurzer Abstecher nach Paris

Trotz eines engen Terminplans nach ihrer China-Reise wollte Meloni unbedingt einen Stopp in Paris einlegen, um die italienischen Athleten zu unterstützen. Sie halte es für richtig und notwendig, für diejenigen da zu sein, die jahrelang Opfer bringen in der Hoffnung, die Nationalhymne erklingen und die Trikolore wehen zu sehen.

"Die Nation als Ganzes muss ihnen für diese Opfer, dieses Engagement und diese Hingabe danken", betonte Meloni. Sie sehe es als Pflicht der staatlichen Institutionen an, vor Ort zu sein, um die Sportler zu begrüßen und sich beim Nationalen Olympischen Komitee Italiens (Coni) zu bedanken.