Soldaten knapp: Ukrainer sollen mit fairen Angeboten zum Krieg eingeladen werden

Harald Neuber

Soldatengräber auf dem Lychakiv-Friedhof in Lwiw. Bild: President Of Ukraine,

Kiew will eigene Bürger aus dem Ausland an die Front holen. Dies sei eine "Einladung". Doch wer nicht folgt, dem drohen Strafen. Ein CDU-Mann findet das gut.

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow plant, im kommenden Jahr auch im Ausland lebende Männer im Alter von 25 bis 60 Jahren zur Verstärkung der Streitkräfte heranzuziehen. Er betonte in einem Interview mit Bild, Welt TV und Politico, dass es eine "Einladung" sei, aber Sanktionen für diejenigen drohen, die der Aufforderung nicht nachkommen.

Die Ukraine strebt an, 450.000 bis 500.000 weitere Soldaten zu mobilisieren, um die russische Invasion abzuwehren. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Mobilisierung als "sensible Frage", und es gibt noch keine endgültige Entscheidung aufgrund ungeklärter finanzieller und politischer Rahmenbedingungen.

Ukraine-Verteidigungsminister: Gerechte Einberufung

Umjerow unterstrich die Notwendigkeit von Gerechtigkeit bei der Einberufung und betonte, dass künftig klare Informationen über Ausbildung, Ausrüstung, Dienstort und Entlassungsdauer für die Betroffenen bereitgestellt werden sollten.

Seit dem Kriegsbeginn wurde ein Ausreiseverbot für ukrainische Männer zwischen 18 und 60 Jahren verhängt, dennoch sind Zehntausende ins Ausland geflohen, wobei über 20.000 Männer im wehrfähigen Alter Anfang Oktober bei dem Versuch, das Land zu verlassen, festgenommen wurden.

Politische Schützenhilfe aus Berlin

Anfang dieses Monats hatte der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter den Versuch der ukrainischen Führung explizit unterstützt, Männer aus dem Ausland zurückzuholen, um die Kampffähigkeit aufrechtzuerhalten. Im Interview mit Welt TV sagte er:

Dieser Text beruht in Teilen auf einem Beitrag von Mitte März 2022.

Im Spiegel legte der Christdemokrat nun nach: Deutschland solle die Ukraine dabei unterstützen, wehrfähigen Männern "faire Angebote" zu machen. Man könne Anreize zur freiwilligen Rückkehr geben.

"Natürlich könnten die Ukrainer dann versuchen Asyl zu beantragen, es gibt allerdings auch keine Pflicht automatisch Asyl zu gewähren", zitiert ihn das Nachrichtenmagazin. Kiesewetter regte ein Abkommen mit Anreizen zur freiwilligen Ausreise an.