Airfryer im Test: Welche Vorteile die fettarme Frittier-Alternative bietet

Matthias Lindner
Im Airfryer wurde ein Hähnchen zubereitet.

(Bild: rafa jodar / Shutterstock.com)

Airfryer schneiden in einer Studie deutlich besser ab als andere Garmethoden – der Grund überrascht selbst Experten.

Kochen kann die Raumluft erheblich mit Schadstoffen belasten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Universität Birmingham, die vom Max-Planck-Institut für Chemie unterstützt wurde. Die Wissenschaftler verglichen in einer eigens eingerichteten Laborküche verschiedene Garmethoden bei der Zubereitung von Hähnchenbrust. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Indoor Air veröffentlicht.

Airfryer schlägt traditionelle Kochmethoden um Längen

Gemessen wurde die Belastung mit Feinstaub (PM) und flüchtigen organischen Verbindungen (VOC). Das Ergebnis: Beim Kochen mit Öl, also beim Frittieren, Braten und Backen in der Pfanne, werden deutlich mehr Schadstoffe freigesetzt als beim Kochen mit Wasser. Besonders positiv schnitt der Airfryer ab, eine noch relativ neue Erscheinung in der modernen Küche.

Während beim Pfannenbraten die Feinstaubwerte Spitzen von 92,9 Mikrogramm pro Kubikmeter erreichten, lag die Belastung beim Braten im Airfryer bei nur 0,6 - also mehr als 150-mal niedriger. Auch bei den VOC schnitt der Airfryer mit einem Spitzenwert von 20 Teilen pro Milliarde deutlich besser ab als die Bratpfanne auf dem Herd, die dreizehnmal mehr flüchtige Verbindungen freisetzte.

Hitze und Öl als Schlüsselfaktoren identifiziert

Als Hauptgrund für die geringere Schadstoffbelastung identifizierten die Forscher die niedrigere Temperatur und den geringeren Ölverbrauch beim Garen im Airfryer. „Die Gartemperatur erwies sich als Schlüsselfaktor, der positiv mit der Höhe der PM- und VOC-Emissionen korrelierte, während das Ölgewicht negativ mit den PM-Werten korrelierte“, so die Wissenschaftler in ihrer Studie.

Eine erhöhte Schadstoffbelastung der Innenraumluft konnte noch bis zu einer Stunde nach Ende des Kochvorgangs nachgewiesen werden. Christian Pfrang, Atmosphärenforscher an der University of Birmingham, rät daher: „Durch längeres Lüften oder das Einschalten der Dunstabzugshaube kann man die Entstehung dieser Innenraumbelastung wirklich vermeiden.“

Schadstoffe in Innenräumen können Gesundheit gefährden

Die Forscher sehen in ihren Ergebnissen einen weiteren guten Grund, in einen Airfryer zu investieren. Denn Schadstoffe in der Innenraumluft wurden bereits mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter Atemwegsinfektionen, Herzversagen und Demenz.