Superfoods im Herbst: Lokale Alternativen zu exotischen Trendprodukten

Bild zeigt gebratene Kürbisspalten

Superfood aus heimischem Anbau: gebratene Kürbisspalten. Foto: Bernadette Wurzinger / Pixabay Licence

Avocados, Chia-Samen und Co: Die Öko-Bilanz lässt manche Veganer alt aussehen. Was es für saisonale Alternativen aus der Region gibt.

In der kalten Jahreszeit ist das Immunsystem dankbar für Vitamine und gesunde Fettsäuren. Bevor in den "Schlemmerwochen" rund um Weihnachten altbewährte Cholesterinbomben auf den Tisch kommen, sowie zusätzlich und danach sind sogenannte Superfoods wie Avocados, Granatäpfel, Goji-Beeren, Acerolakirschen-Extrakt oder Chia-Samen ähnlich gefragt wie im Sommer, wenn die Antioxidantien darin dem Hautkrebs vorbeugen sollen.

Vegan ist nicht gleich öko: Anbaugebiete beliebter Superfoods

Superfood-Rezepte wie Avocado-Salat mit Chia-Samen sind zwar reichlich gesund und verursachen auf direktem Weg auch kein Tierleid – aber vegan ist nicht immer umwelt- und klimafreundlich.

Avocado-Anbaugebiete liegen weit entfernt von Deutschland und Mitteleuropa – in trockenen Regionen wie Israel, Südafrika oder Chile, wo die Ernte nur dank künstlicher Bewässerung eingefahren werden kann. Anbaugebiete für Chia-Samen liegen in Lateinamerika und Australien.

Durch hohen Wasserverbrauch und lange Transportwege (im Fall von Südafrika und Chile jeweils mehr als 12.000 Kilometer) werden Klimaschäden befeuert und Lebensräume zerstört. Im Herbst bieten Deutschland und Mitteleuropa aber eine Vielzahl an saisonalen und regionalen Alternativen zu exotischen Superfoods.

Gesunde Fettsäuren: Walnüsse und Kürbis statt Avocados

Walnüsse haben wie Avocados einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, die vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen sollen. Walnüsse werden zwar überwiegend nicht in Deutschland, aber zumindest teilweise im Nachbarland Frankreich angebaut. Ein Teil der hier angebotenen Walnüsse stammt allerdings auch aus den USA und Chile.

Nicht alles, was regional sein könnte, ist es auch

Wer auf den ökologischen Fußabdruck achten will, muss genau hinschauen: Nicht alles, was saisonal in Deutschland angebaut werden könnte, stammt auch von hier, wenn es im Supermarkt oder Bioladen angeboten wird. Das gilt auch für Kürbisse, die gerade Saison haben und ebenfalls Superfood-Eigenschaften aufweisen.

Allerdings stammen die wenigsten Hokkaido-Kürbisse in deutschen Regalen tatsächlich von der japanischen Insel. Sie werden seit längerer Zeit im großen Stil hier angebaut.

Altbewährte Superfoods: Äpfel und heimische Beeren

Ballaststoffe, Vitamine und Antioxidantien finden sich auch in Äpfeln und Blaubeeren. Letztere haben zwar nur von Juli bis September Saison, aber es gibt sie ganzjährig, zumindest in der Tiefkühl-Variante.

Geschmacklich sind Avocados wohl von allen beliebten Superfoods am schwersten regional ersetzbar. Leinsamen können Chia-Samen aber ersetzen, da sie reich an Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffen und Proteinen sind. Schwarze Johannisbeeren und Sanddorn können als Ersatz für Goji-Beeren dienen. Sie enthalten besonders viel Vitamin C und andere Antioxidantien.

Neue Anbau-Perspektiven durch Klimawandel?

Wer Avocados regional ersetzen will, muss sich aber vermutlich gedulden, bis der Klimawandel weit genug fortgeschritten und die künstliche Bewässerung mit entsalztem Meerwasser aus der Ostsee geregelt ist. Eine derart starke Klimaveränderung wäre aber nach Prognosen des Weltklimarats über damit verbundene Verwerfungen nicht erstrebenswert.

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