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Seite 3: Jeffrey Sachs: USA und Polen hinter Nord-Stream-Sabotage

Der US-Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Sachs hat den Verdacht geäußert, dass die USA für die Sabotage der Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee verantwortlich sind. Gegenüber dem US-Nachrichtenportal Bloomberg sagte der US-Ökonom und Direktor des UN Sustainable Development Solutions Network, die USA seien womöglich von Polen unterstützt worden:

Die (Sabotage der) Nord-Stream-Pipeline, denke ich, war eine Aktion der USA, vielleicht auch USA und Polen.

Jeffrey Sachs

Auf Nachfrage der Bloomberg-Journalisten, welche Belege er für seine Mutmaßungen habe, verweis Sachs auf Radar-Daten, die Helikopter des US-Militärs über den Nord-Stream-1- und -2-Pipelines zeigten. Normalerweise seien diese Militärhubschrauber im polnischen Gdansk (Danzig) stationiert.

Auch habe es von Vertretern der US-Regierung mehrere "Drohungen" gegeben, Nord Stream 2 zu beenden. In diesem Zusammenhang verwies Sachs auf eine Äußerung des US-Außenministers Anthony Blinken, die Telepolis am Mittwoch auch erwähnt hatte. Blinken hatte die Havarie als eine "enorme strategische Chance für die kommenden Jahre" bezeichnet.

Im Netz kursierten diese Woche bereits Bilder angeblicher Trackingdaten, die auch US-amerikanische Militärschiffe im Havariegebiet zeigen sollen. Telepolis konnte diese Beiträge zunächst nicht unabhängig überprüfen. Allerdings war die Nato nach eigenen Angaben bereits früher im Jahr mit speziellen Tauchkommandos bei Bornholm im Einsatz.

Nach Angaben von Nachrichtenagenturen wurde die Leitung Nord Stream 2 bei dem mutmaßlichen Angriff offenbar weitaus weniger beschädigt, als zunächst angenommen – oder sogar verschont. "Was Nord Stream 2 betrifft, so ist diese Pipeline nach vorläufiger Einschätzung tatsächlich in technisch geeignetem Zustand", so Russlands Energieminister Alexander Nowak am Mittwoch im Staatsfernsehen. Russland sei in der Lage, über Nord Stream 2 Gas nach Europa zu liefern. Nowak forderte zugleich eine Beteiligung Russlands an den Ermittlungen zur Sabotage.

Das Bundeskriminalamt warnte nach den mutmaßlichen Angriffen auf die Pipelines in der Ostsee laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel vor weiteren Sabotageakten gegen die kritische Infrastruktur. Dies gehe aus einem Schreiben der Behörde an Vertreterinnen und Vertreter der deutschen Wirtschaft hervor.

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