Trump rechnet mit Putin ab: "Ruiniert sein eigenes Land"
US-Präsident wirft Putin vor, Russland durch den Ukraine-Krieg zu ruinieren. Grund für Sinneswandel unklar. Und dann ist da noch eine Forderung von Selenskyj.
Nach der Vereidigung zum 47. Präsidenten der USA hat Donald Trump ungewöhnlich kritische Worte in Richtung des russischen Präsidenten Wladimir Putin gefunden. "Er sollte ein Abkommen machen. Ich denke, er macht Russland kaputt, indem er kein Abkommen macht", sagte Trump Reportern im Weißen Haus mit Blick auf den Ukraine-Krieg, so der US-Sender CNN.
Trump betonte die wirtschaftlichen Schäden für Russland durch den Krieg und verwies auf die hohe Inflationsrate von fast zehn Prozent. "Ich denke, Russland wird in große Schwierigkeiten geraten", so der Präsident. Auch die hohen russischen Opferzahlen von schätzungsweise 700.000 Toten und Verletzten sprach er an: "Er kann nicht begeistert sein."
Nach einem Bericht des europapolitischen Portals Lost in Europe werden in der Ukraine im Falle eines Waffenstillstands nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj "mindestens 200.000 Soldaten benötigt, die als Friedenstruppen dienen sollen". Das sagte Selenskyj beim Weltwirtschaftsforum in Davos.
Die Zahl liege über der Truppenstärke der Bundeswehr, die derzeit bei rund 180.000 Soldaten liegt, stellt Lost in Europe fest. Bisher habe Deutschland jedoch kein grünes Licht gegeben, nur Frankreich und Großbritannien scheinen zur Entsendung von Truppen bereit. "Selenskyjs Forderung ist also völlig illusorisch – zumal die USA schon klargemacht haben, dass sie kein Kontingent schicken würden", schreibt Lost in Europe. Das Risiko liege alleine bei den Europäern.
Trump: Putin sollte Krieg beenden
Laut Trump jedenfalls wäre Putin gut beraten, den Krieg zu beenden. Er sei bereit, sich mit Putin zu treffen, die Details würden noch arrangiert. Der Ukraine-Krieg hätte nie beginnen dürfen, fügte er hinzu. Trump behauptete, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe ihm gesagt, er wolle ein Abkommen. "Selenskyj will ein Abkommen machen", so Trump. "Ich weiß nicht, ob Putin das will. Vielleicht nicht. Ich weiß es nicht."
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Selenskyj begrüßte Trumps Amtseinführung und nannte ihn einen "starken Mann". "Die Ukrainer sind bereit, mit den Amerikanern zusammenzuarbeiten, um Frieden zu erreichen, echten Frieden. Das ist eine Chance, die man ergreifen muss", erklärte der ukrainische Präsident laut CNN.
Der neue US-Außenminister Marco Rubio betonte unterdessen in einem CBS-Interview, Ziel der Trump-Regierung sei es, den Krieg in der Ukraine zu beenden, damit kein neuer Krieg beginne. "Wir wollen alles tun, um zu helfen, dass er endet", so Rubio.
Man wolle den Konflikt nachhaltig beenden, damit er nicht in einigen Jahren wieder aufflamme.