US-Geheimdienste: Angriffe auf Krim und Schwarzmeerflotte unterstützen

Russischer Kreuzer "Moskwa" – wurde im April 2022 versenkt. Bild: Gregory Gus, Shutterstock.com

Anhörung in US-Senat: Kosten für Russland in die Höhe treiben. Es geht nicht mehr um Sieg. Welches Ziel die US-Dienste sehen und wie Moskau reagiert.

Moskau hat die Bereitschaft von CIA-Chef William Burns, der Ukraine bei Angriffen auf die russisch kontrollierte Halbinsel Krim zu helfen, als "Anstiftung zur Eskalation des Konflikts" bezeichnet. Das sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, heute, Mittwoch, auf einer Pressekonferenz.

Burns hatte zuvor gesagt, dass neue US-Hilfe nach der Genehmigung durch den Kongress es der Ukraine ermöglichen würde, die "offensive Initiative" zurückzugewinnen, Möglichkeiten für "durchdringende Angriffe" auf die Krim zu ergreifen und Maßnahmen gegen die russische Schwarzmeerflotte zu ergreifen.

Sacharowa: "Nichts anderes als ein Aufruf zur Eskalation"

"Was der CIA-Chef meint, wenn er von einer vorteilhafteren Position der Ukraine spricht, ist an sich schon erschreckend. Solche Äußerungen sind nichts anderes als ein Aufruf zur Eskalation des Konflikts", zitiert die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti Sacharowa.

Gleichzeitig warfen russische Militärexperten den USA vor, mit Plänen zum Ausbau des konventionellen Einsatzes von Hyperschallwaffen an der Möglichkeit eines "Überraschungsangriffs auf Russland" zu arbeiten. Das sagte der russische Militäranalyst, Wiktor Murachowski, gegenüber RIA Nowosti. Ziel der USA

Russischer Experte mit eigenwilliger Interpretation von US-Aussagen

Zuvor hatte das US-Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass die USA Hyperschallwaffen nicht als Nuklearwaffen entwickeln, sondern nur im Rahmen konventioneller Systeme herstellen.

Auf den ersten Blick mögen diese Aussagen beruhigend wirken – als könnten wir auf Atomwaffen verzichten. Das Gegenteil ist der Fall. Diese Worte (...) bestätigen, dass die USA das Konzept eines blitzschnellen entwaffnenden und entmachtenden Angriffs auf Russland entwickeln, der den massiven Einsatz hochpräziser nicht-nuklearer Waffen vorsieht, aber als Ergebnis die Vernichtung eines Großteils des russischen Nuklearpotenzials und die Liquidierung der wichtigsten staatlichen und militärischen Führungsorgane des Landes haben soll. Mit anderen Worten, als Ergebnis dieses Angriffs soll unser Land seinen wichtigsten Trumpf verlieren - seine nuklearen Kräfte und seine militärische Führung

Wiktor Murachowski

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Wie genau Murachovski diese Vermutung begründet, geht aus dem Beitrag nicht hervor.

CIA-Chef Burns: Ukraine in gute Verhandlungsposition bringen

Tatsächlich aber hatte Burns am Montag vor Senatoren in Washington gesagt, es sei wichtig, dass die Ukraine zu einem späteren Zeitpunkt aus einer Position der Stärke heraus verhandeln könne. So zitiert ihn unter anderem das militärpolitische US-Onlinemagazin Defense One. Burns sagte dem Bericht zufolge:

Unsere Einschätzung ist, dass die Ukraine mit zusätzlicher Unterstützung bis 2024 und Anfang 2025 an der Front bleiben und Russland weiter Kosten verursachen kann. Nicht nur mit Operationen und Angriffen auf der Krim, sondern auch gegen Russlands Schwarzmeerflotte, was in den letzten sechs Monaten zur Versenkung von 15 russischen Schiffen geführt hat.

CIA-Chef William Burns

Bei der Anhörung führender US-Geheimdienstler vor dem US-Senat ging es auch um die blockierten US-Gelder für die Ukraine. Die Republikaner im Repräsentantenhaus weigern sich, entsprechende Milliarden auszuzahlen.

CIA-Chef sagt ukrainische Gebietsverluste voraus

Hilfe komme zwar von den europäischen Nato-Partnern. Aber, so Burns: "Ohne zusätzliche Unterstützung sieht die Zukunft wohl viel düsterer aus. Die Ukraine wird voraussichtlich bis 2024 Territorien verlieren - und wahrscheinlich beträchtliche". Avril Haines, die Direktorin aller amerikanischen Geheimdienste, bestätigte diese Einschätzung:

Ohne diese Hilfe ist es schwer vorstellbar, wie die Ukraine ihre hart erkämpften Fortschritte gegen die Russen aufrechterhalten kann, insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Zunahme der russischen Munitionsproduktion und der Käufe aus Nordkorea und dem Iran. Unterdessen erhöht Präsident Putin die Verteidigungsausgaben, und Russland kehrt seine langjährige Zurückhaltung um, einen hohen Prozentsatz des BIP für das Militär auszugeben, da es sich auf den Wiederaufbau konzentriert.

Avril Haimes

Scheitern der Ukraine: Um was es den USA wirklich geht

Laut Defense One sagte Burns, ein wahrgenommener Verlust in der Ukraine würde China davon überzeugen, dass die USA ein unzuverlässiger Partner für seine Freunde seien und "China ermutigen, seine Nachbarn zu schikanieren und möglicherweise Taiwan anzugreifen":

Wenn man sieht, dass wir unsere Unterstützung für die Ukraine zurückziehen, wird das nicht nur Zweifel bei unseren Verbündeten und Partnern im Indopazifik schüren, sondern auch die Ambitionen der chinesischen Führung in Szenarien von Taiwan bis zum Südchinesischen Meer anheizen. Das habe ich bei meinem letzten Besuch gesehen. Das ist es, was für uns alle auf dem Spiel steht. Ich glaube, die Wahrheit ist, dass es den Ukrainern nicht an Mut und Hartnäckigkeit mangelt. Ihnen geht die Munition aus, und uns läuft die Zeit davon, ihnen zu helfen.

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