USA: Die große Macht der "Religiösen Rechten"
Seite 2: Trump: "Strafen für Frauen, die abgetrieben haben"
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Spätestens während Donald Trumps Präsidentschaftskandidatur stellten die Evangelikalen das Fundament der Abtreibungsgegner. Laut Pew Research Center sind 77 Prozent der weißen evangelikalen Christen der Meinung, der Eingriff sollte illegal sein, verglichen mit nur 43 Prozent der Katholiken.
Die religiöse Rechte, war es auch, die Donald Trump 2016 zur Präsidentschaft verhalf und die von ihm ernannten Richter:innen des Supremecourts machen sich jetzt daran, das von ihm gegebene Wahlversprechen, es solle "Strafen für Frauen geben, die abgetrieben haben", einzulösen.
Die Republikanische Partei und konservative "Thinktanks" sind fest im Griff einer religiösen nationalistischen Rechten, die durch schiere Masse, aber vor allem durch ihre straffe Organisation stetig an politischer Bedeutung gewonnen hat. Die Abtreibungsdebatte spielt in dieser symbiotischen Beziehung eine zentrale Rolle.
Denn sie ist Teil des ideologischen Klebstoffs, der eine der größten religiösen Strömungen der USA fest an die Republikanische Partei bindet und diese im Gegenzug dazu zwingt, den religiös motivierten Forderungen ihrer Wählerschaft folge zu leisten. Die Frage ist, was die andere Seite im Kulturkampf einem solchen Netzwerk aus religiösen und politischen Organisationen entgegenzusetzen hat.
Bisher wirkt es nicht so, als hätten die progressiven Kräfte in den USA die politische Handhabe, um die Demokratischen Partei zu ähnlich "radikalen" politischen Handlungen zu bewegen, wie es aufseiten der Republikaner der Fall ist, – aber das kann sich ja noch ändern.