USA wollen mehr und bessere Waffen in die Ukraine liefern
Ukraine-Krieg: US-Rüstungsunternehmen sollen sich auf die waffentechnische Versorgung des Landes für einen möglichen längeren Konflikt mit Russland vorbereiten
Die USA wollen ihre Waffenlieferungen an die Ukraine verstärken. Erwartet wird noch in dieser Woche, dass das Weiße Haus eine Militärhilfe im Volumen von 750 Millionen US-Dollar bekannt gibt, berichtet die New York Times.
In der Zeitung ist auch von einem "geheimen Treffen" im Pentagon die Rede, wo mit Vertretern der US-Rüstungsindustrie über Möglichkeiten zur Verbesserung der ukrainischen "Luftabwehr, Anti-Schiffs-Raketen und Waffen zum Aufspüren und Zerstören russischer Artillerie" gesprochen werde.
Bestätigt wird das für heute anberaumte Treffen im US-Verteidigungsministerium mit Vertretern von Raytheon Technologies, Lockheed Martin, Boeing, Northrop Grumman, General Dynamics und L3Harris Technologies von Reuters und der Publikation Defense News.
Soweit die Quelle der New York Times, "a top U.S. defense official", Zutreffendes weitergegeben hat, geht es bei den Gesprächen um Waffen mit größerer Reichweite, die in die Ukraine geliefert werden sollen, und um die Verstärkung der Waffenproduktion in den USA: "Die US-Militärs wollen, dass amerikanische Militärfirmen mit der Versorgung der Ukraine für einen möglichen längeren Konflikt mit Russland beginnen."
Die Präzision der Ankündigungen und Informationen ist freilich begrenzt. Öffentlich bekannt gemacht wurde das geheime Treffen von der stellvertretenden Verteidigungsministerin Kathleen H. Hicks, die sich nicht zu spezifischen Waffensystemen, die die Vereinigten Staaten liefern würden, äußern wollte.
Pentagon-Vertreter sprachen der Zeitung gegenüber davon, dass es um die Verbesserung der ukrainischen Luftabwehr und ihrer Fähigkeit, russische Flugzeuge abzuschießen, gehe sowie um die Verbesserung der ukrainischen Küstenverteidigung, z. B. durch Raketen, die auf russische Schiffe abgefeuert werden können.
Weiterhin stehen auch Claymore-Antipersonenminen und andere Waffen, "mit denen die feindliche Infanterie getötet werden kann", zur Debatte. Gesprochen werde auch über Entminungsausrüstung, Technologie zur Artilleriebeschussabwehr (counter-battery technology) einschließlich Radar, das feindliche Artillerie aufspüren und lokalisieren kann.
Zum geheimen Verkaufstreffen, geleitet vom Pentagon-Büro für Acquisition and Sustainment, sagte Kathleen H. Hicks, dass man über die grundlegende Versorgung an Waffen hinaus auch andere von den Ukrainern angeforderte Fähigkeiten prüfen würde, "um ihnen etwas mehr Reichweite und Distanz zu geben".
Mitte März hatte das Weiße Haus ein Hilfspaket in Höhe von 800 Millionen US-Dollar angekündigt. Dazu gehörten 800 Stinger-Flugabwehr-Raketen (der Hauptvertragspartner ist Raytheon) and 2.000 Javelin-Panzerabwehr-Raketen von Lockheed Martin.
Vergangene Woche bezifferte das Weiße Haus die "Sicherheitshilfe", die man seit Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine geleistet habe, laut Reuters auf mehr als 1,7 Milliarden Dollar. Zur Lieferung gehörten demnach "über 5.000 Javelins und mehr als 1.400 Stingers".
Die Regierung von Joe Biden will mehr Geld vom Kongress für US-Truppen, die in Osteuropa stationiert werden sollen. (Der Hinweis auf mögliche Waffenlieferungen vom Bahnhof Gniezno/Polen wurde entfernt, d. A).