Ukraine-Krieg: China wirbt für Verhandlungen
Volksrepublik wünscht sich von der EU einen Beitrag zu Waffenstillstand und Friedensverhandlungen.
Die chinesische Regierung möchte offensichtlich die EU für eine Friedensinitiative in Ukraine-Krieg gewinnen. Das geht aus einem Bericht der in Hongkong erscheinenden South China Morning Post über ein Telefonat zwischen Chinas obersten Diplomaten Wang Yi und dem französischen Präsidenten-Berater Emmanuel Bonne hervor.
Wang betonte demnach Chinas Position, dass der Konflikt durch Gespräche und Verhandlungen gelöst werden müsse und forderte die europäischen Staaten auf, ihre Rolle dabei zu spielen. Das Telefonat kam am Donnerstag voriger Woche auf französischem Wunsch zustande, nachdem sich zuvor der chinesische Präsident Xi Jinping in Moskau mit seinem russischen Amtskollegen getroffen hatte.
Hoffnung auf strategischen Konsens zwischen EU und China
China hoffe darauf, dass Waffenstillstand, Friedensgespräche und eine politische Lösung der strategische Konsens zwischen der EU und der Volksrepublik sein könne, zitiert das Hongkonger Blatt Wang.
In den nächsten Tagen wird Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez nach Fernost reisen, um sich mit Xi Jinping zu treffen. Danach will Anfang April Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gemeinsam mit der Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, in Beijing das Gespräch suchen.
China hat in den vergangenen Monaten immer wieder seine Neutralität im Ukraine-Krieg unterstrichen und sich wie viele andere Länder geweigert, sich an den Sanktionen gegen Russland zu beteiligen. Während die Volksrepublik für die Ukraine einer der wichtigsten Handelspartner und Investoren ist, hat sich Beijing nicht davon abbringen lassen, seine guten Beziehungen zu Moskau zu pflegen.
Ende Februar hatte die chinesische Regierung ihre Position in einem 12-Punkte-Papier deutlich gemacht, in dem sie, ohne Russland direkt zu kritisieren, die Drohung mit Atomwaffen verurteilt, das Recht auf Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität aller Länder betont und für Verhandlungen wirbt.
Derweil hat UN-Generalsekretär António Guterres vor dem Hintergrund wachsender Bestrebungen, die Wirtschaftsbeziehungen mit China einzuschränken, die EU-Staaten davor gewarnt, die Volksrepublik zu isolieren. China habe ein Interesse an guten Beziehungen zur EU und ihren Mitgliedern, die nicht zuletzt in Sachen Klimaschutz mit Beijing zusammenarbeiten sollten.