Ukraine-Krieg: Deutschland liefert neues Rheinmetall-Flugabwehrsystem Skynex
Seite 2: Kampf der Wirtschaftssysteme
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Obwohl jede Form der Flugabwehr in der Ukraine sicher hochwillkommen ist: Zwei gelieferte Geschütze für das nach Russland größte Flächenland Europas – bei der Lieferung handelt es sich eher um einen durch massive Steuermittel finanzierten Skynex-Feldversuch zu Gunsten der Herstellerfirma Rheinmetall als um eine wirkungsvolle Verstärkung der ukrainischen Luftverteidigung.
Mit den 194 Millionen Euro können nur wenige Hektar Fläche effektiv geschützt werden – ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der großen Landmasse.
Bemerkenswert sind hier vor allem der exorbitant hohe Preis des Systems und die Folgekosten durch völlig überteuerte Munition. Die Herstellungskosten für 35 Millimeter Munition dürfte sich in Russland im zweistelligen Bereich bewegen.
Die Zahlen legen es nahe: Der US-geführte Westen ist im "Stellvertreter-Krieg" gegen Russland auch wegen seines Wirtschaftssystems im Nachteil.
Russland hat seine Rüstungsindustrie in großen Teilen unter der Staatsholding Rostec versammelt, die zu vergleichsweise niedrigen Kosten hochqualitative Rüstungsgüter herstellen kann – auch weil sich das Unternehmen in Staatsbesitz befindet.
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Nato-Staaten lassen dagegen lieber teure Einzelstücke privatwirtschaftlich fertigen, Boutique-Waffen, die oft auch noch das Problem haben, dass sie zueinander nicht kompatibel sind.
Der Krieg in der Ukraine – das ist eben auch ein Kampf der Wirtschaftssysteme, besonders in einem Abnutzungskrieg. Denn hier zählt nicht in erster Linie das Geschick des Feldherren, sondern nackte Produktionszahlen. Und der US-dominierte Westen sieht im Krieg der Fertigungszahlen, dem Krieg der Systeme, nicht wie ein Sieger aus.
Viele Kommentatoren machen sich über Korruption und Bereicherung in Russland lustig. Und sehen den Westen hier im Vorteil.
Auch in Deutschland gibt es Korruption und Bereicherung, doch hier ist die Methodik eleganter. Weil besser getarnt. Als Aufsichtsrat oder Vorstandsposten nach beendeter Politkarriere. Aber vor allem anderen noch: als Privatgewinn.