Ukraine-Krieg: Die Renaissance des Überraschungsangriffs und Putins Blindspot
Kursk-Offensive: Welche Ziele verfolgt der ukrainische Einmarsch auf russisches Gebiet? Die Risiken für die Ukraine und die Gefahren für Russland – Einschätzung.
Mindestens 458 Quadratkilometer russisches Territorium hat die ukrainische Armee in ihrer neuen Kursk-Offensive in nur zwei Tagen erobert – das ist mehr als die Hälfte dessen, was die russische Armee ihrerseits seit April erobern konnte und übertrifft bereits am dritten Tag das Ergebnis der gescheiterten ukrainischen Sommeroffensive im vergangenen Jahr.
Unklare Informationslage und massive Truppenstärke
Die Informationslage bleibt weiterhin unübersichtlich, wobei nur begrenzte Details über die aktuelle Situation an die Öffentlichkeit gelangen. Berichten zufolge sind ukrainische Streitkräfte mit einer Stärke von mindestens 1000 Soldaten und 100 Kampffahrzeugen auf russisches Gebiet vorgedrungen.
Einige Quellen deuten sogar auf eine noch größere Truppenstärke hin. Unbestätigte Meldungen sprechen von mindestens zwei ukrainischen Brigaden, die bereits im Einsatzgebiet operieren, während zwei weitere sich angeblich auf dem Weg dorthin befinden. Zusätzlich sollen acht Brigaden in Reserve stehen.
Der als prorussisch geltende Substack-Kanal Simplicius geht in seiner Einschätzung noch weiter und berichtet von acht aktiven Brigaden und zwei Bataillonen im Kampfgebiet. Sollte sich dies bewahrheiten, würde es auf einen massiven Einsatz ukrainischer Streitkräfte hindeuten – möglicherweise unter Aufbietung eines Großteils der verfügbaren Ressourcen.
Deutsche Marder-Schützenpanzer und Patriot-Flugabwehrsysteme im Einsatz?
Beobachter berichten zudem von der Präsenz deutscher Marder-Schützenpanzer bei den ukrainischen Vorstößen in der Region Kursk. Weitere Informationen, die Simplicius zugeschrieben werden, deuten darauf hin, dass auch zwei Patriot-Flugabwehrsysteme ins rückwärtige Kampfgebiet verlegt wurden. Dies würde bis zu 16 Startfahrzeuge umfassen und könnte die Luftverteidigungsfähigkeiten der ukrainischen Streitkräfte in der Region erheblich stärken.
Berichten zufolge wurden im Kampfgebiet mutmaßlich zwei russische Helikopter sowie ein Kampfjet neutralisiert. Im Vorjahr erwies sich insbesondere der KA-52 Kampfhubschrauber als entscheidendes Instrument zur Eindämmung des ukrainischen Vormarsches.
Die ukrainischen Streitkräfte verzeichneten dabei erhebliche Verluste an gepanzerten Fahrzeugen, die in die Hunderte gingen. Mit dem mutmaßlich aufgespannten Schutzschirm über dem Luftraum des Kampfraums Kursk durch zwei Patriot-Batterien könnte sich das Blatt also zumindest in einem lokal begrenzten Gebiet zugunsten der Ukraine gewandelt haben und die überlegene russische Luftwaffe erstmals neutralisiert sein.
Der ukrainische Angriff ist der größte Angriff auf russisches Hoheitsgebiet seit Beginn des Unternehmens Barbarossa, dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941.
Russische Verteidigungsstellungen durchbrochen
Berichten zufolge konnten ukrainische Truppen alle russischen Verteidigungsstellungen in der Region durchbrechen, – ein Erfolg, der ihnen bei der letzten Sommeroffensive im Süden verwehrt blieb.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Verteidigungsanlagen an der ukrainisch-russischen Grenze nicht mit den stark ausgebauten Systemen im Süden der Ukraine, bekannt als Surowikin-Linie, vergleichbar sind.
Die Befestigungen im Grenzgebiet Kursk sind sowohl in ihrer baulichen Ausführung als auch in ihrer Besatzung deutlich schwächer: Hier sind vorwiegend Wehrpflichtige stationiert, nicht reguläre Berufssoldaten.
Der dänische Militäranalyst WeebUnion berichtet von unbestätigten Meldungen, wonach russische Streitkräfte in den vergangenen Wochen nächtliche Minenräumaktionen im eigenen Verteidigungsgürtel durchgeführt haben sollen. Dies geschah mutmaßlich zur Vorbereitung einer eigenen Offensive.
Falls sich diese Informationen bewahrheiten, könnte dies den überraschend schnellen Durchbruch der ukrainischen Truppen durch die russischen Linien erklären. Zudem scheint es der ukrainischen Führung gelungen zu sein, beträchtliche Mengen an Minenräumausrüstung im Kampfgebiet zu konzentrieren, was ebenfalls zum raschen Vormarsch beigetragen haben könnte.
Die ukrainische Offensive scheint weiterhin Fortschritte zu machen. Der als relativ neutral geltende Telegram-Kanal Suriyakmaps meldet die Einnahme von 33 russischen Ortschaften. Eine detaillierte Karte des Vorstoßes ist hier einsehbar. Suriyakmaps zeichnet sich durch eine schnellere Aktualisierung seiner Karten aus als beispielsweise der ukrainische Kanal Deepstatemap.
Bedeutender Erfolg aus taktischer Sicht
Aus taktischer Perspektive lässt sich der ukrainische Vorstoß als bedeutender Erfolg werten. Im Gegensatz zu früheren, eher symbolischen Vorstößen auf russisches Territorium – wie etwa der Vorstoß Richtung Belgorod im Mai letzten Jahres, der mutmaßlich von der Lage in Bachmut ablenken sollte – hat die ukrainische Führung diesmal erhebliche Ressourcen für die Kursk-Operation bereitgestellt.
Dies deutet auf eine ernsthafte strategische Absicht hin.
Die zentrale Frage, die sich nun stellt, ist: Welche Ziele verfolgt die ukrainische Führung mit diesem Einmarsch auf russisches Gebiet? Die Motive und langfristigen Strategien hinter dieser Operation bleiben Gegenstand intensiver Diskussionen und Analysen.
RBC-Ukraine, eine der führenden ukrainischen Nachrichtenplattformen, analysiert die möglichen Ziele der Operation rund um die russische Kleinstadt Sudzha. Dem Bericht zufolge könnte die Offensive mehrere strategische Absichten verfolgen.
Strategische Ziele
Ein Hauptziel könnte sein, die russische Führung zu überrumpeln und dadurch dem Gegner erhebliche Verluste zuzufügen. Gleichzeitig wird spekuliert, dass die ukrainischen Streitkräfte versuchen könnten, eine Sicherheitszone um die ukrainische Stadt Sumy zu etablieren. Diese Maßnahme könnte als präventive Aktion gegen potenzielle russische Pläne in der Region verstanden werden.
Wie Al Jazeera im Mai berichtete, gab es Vermutungen über mögliche russische Absichten, in der Region Sumy einen neuen Frontabschnitt zu eröffnen. Weiter führt das Nachrichtenportal aus:
Ein weiteres Ziel könnte laut Musiienko darin bestehen, Russland zu zwingen, Kräfte aus anderen Richtungen, etwa aus den Regionen Donezk, Luhansk oder Charkiw, in die Region Kursk zu verlegen. Auf diese Weise könnten die ukrainischen Streitkräfte ihre Strategie durchsetzen und die Initiative ergreifen.
RBC-Ukraine
Auf dem Stadtgebiet von Sudzha befindet sich eine strategisch wichtige Gasmessstelle, über die der russische Gasexport in die EU abgewickelt wird. Diese Anlage, direkt an der russisch-ukrainischen Grenze gelegen, soll bereits unter ukrainischer Kontrolle stehen. Allerdings ist anzumerken, dass die Ukraine die Gaslieferungen auch an anderen Stellen der durch ihr Territorium verlaufenden Pipeline unterbrechen könnte.
Darüber hinaus verläuft durch Sudzha eine bedeutende Eisenbahnlinie, die für den Nachschub der russischen Truppen in Charkow genutzt wird. Berichten zufolge konnten ukrainische Einheiten diese Bahnverbindung in der vergangenen Nacht nördlich von Sudzha unterbrechen. Auch ein Fernsehturm, der russische Sendungen in ukrainische Grenzgebiete ausstrahlt, befindet sich in der Region.
Es gibt Spekulationen über ein mögliches Ziel der Offensive: das etwa 60 Kilometer entfernte Atomkraftwerk Kursk. Eine Hypothese besagt, dass die Ukraine dieses im Falle einer Eroberung gegen das von Russland besetzte AKW Saporischschja eintauschen könnte.
Einige ukrainische Quellen, die von Simplicius zitiert werden, behaupten, ukrainische Einheiten seien über die R200-Straße bereits bis auf 25 Kilometer an das Kraftwerk herangerückt, bis westlich von Zhiten.
Der proukrainische Militäranalyst Mick Ryan äußert auf seinem X-Account weitere Vermutungen zu den Zielen der Operation. Er betont die Bedeutung für die Moral der ukrainischen Truppen, die nach acht Monaten russischer Offensive einer Stärkung bedürfe. Zudem sieht Ryan in der Aktion einen möglichen Versuch, die ukrainische Verhandlungsposition zu verbessern.
Ein viertes strategisches Ziel für die Ukraine könnte darin bestehen, das zu tun, was die Russen derzeit in der Ostukraine tun – sich so viel Territorium wie möglich anzueignen, falls die Ukraine Ende 2024 oder Anfang 2025 zu einer Art Verhandlungslösung gezwungen wird. Mit einem Teil des gegnerischen Territoriums zu verhandeln ist viel besser, als ohne es zu verhandeln.
Mick Ryan
Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass die russische Führung Truppen von anderen aktiven Frontabschnitten abgezogen hat, um den ukrainischen Vormarsch in der Region Kursk zu stoppen. Dies könnte darauf hindeuten, dass Russland über ausreichende Reserven in der Region verfügt, um auf die Offensive zu reagieren.
Es wird vermutet, dass diese Kräfte im Zusammenhang mit möglichen eigenen Offensivplänen Russlands im Gebiet von Sumy bereits in der Region stationiert waren. Allerdings befinden sich diese Truppen wahrscheinlich nicht direkt an der Frontlinie, sondern in geschützten Bereitstellungsräumen im rückwärtigen Gebiet.
Diese Situation könnte erklären, warum die russische Reaktion auf den ukrainischen Vorstoß bisher verhalten ausfiel. Gleichzeitig deutet es darauf hin, dass Russland möglicherweise in der Lage ist, zeitnah bedeutende Kräfte zu mobilisieren, um den Angriff abzuwehren, ohne dabei andere Frontabschnitte zu schwächen.
Die kommenden Tage werden zeigen, wie effektiv diese mutmaßlichen russischen Reserven eingesetzt werden können und ob sie ausreichen, um die ukrainische Offensive aufzuhalten oder zurückzudrängen. Der ukrainische Militäranalyst Tatarigami_UA vermutet auf seinem X-Kanal:
Was die Reaktionskräfte betrifft, so wird Russland wahrscheinlich seine internen Reserven in den Oblasten Kursk, Moskau, Belgorod, Woronesch und Rostow einsetzen. Möglicherweise werden auch Einheiten aus der Gruppierung "Nord" eingesetzt. Das Ausbleiben einer raschen Reaktion zeigt, dass sie nicht informiert oder zusammengestellt wurden.
Tatarigami_UA
Der russische Vormarsch im Gebiet Pokrowsk setzt sich ungemindert fort, was darauf hindeutet, dass Russland keine Truppen von diesem Frontabschnitt abgezogen hat, um auf die ukrainische Offensive bei Kursk zu reagieren. Obwohl ukrainische Streitkräfte den nordwestlichsten Teil von Niu-Jork zurückerobern konnten, verschärft sich die Lage für die Ukraine um Pokrowsk zusehends.
Russische Einheiten sind mittlerweile bis auf etwa acht Kilometer an den Stadtrand der Agglomeration Pokrowsk herangerückt. Unbestätigte Berichte deuten sogar darauf hin, dass bereits Angriffe auf Hrodiwka begonnen haben, das nur 4,5 Kilometer von der Agglomeration Pokrowsk entfernt liegt.
Die strategische Bedeutung von Pokrowsk kann kaum überschätzt werden. Ein Fall der Stadt könnte weitreichende Folgen haben und möglicherweise zum Zusammenbruch der gesamten ukrainischen Verteidigungslinie im Donbass führen.
Diese Entwicklung unterstreicht die prekäre Lage der ukrainischen Streitkräfte in der Region und verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der die Ukraine Erfolge an anderen Frontabschnitten benötigt, um den Druck im Donbass zu mindern.
Die Situation bleibt äußerst dynamisch, und die kommenden Tage werden entscheidend sein für den weiteren Verlauf sowohl der ukrainischen Offensive bei Kursk als auch der russischen Vorstöße im Donbass.
"Fenster der Blindheit" der russischen Aufklärung – Analyse und Folgerungen
Die ukrainische Offensive bei Kursk offenbart zwei bemerkenswerte militärische Entwicklungen, die besondere Aufmerksamkeit verdienen.
Erstens: Die Renaissance des Überraschungsangriffs. In einer Zeit, in der Gefechtsfelder durch ständige Drohnen- und Satellitenüberwachung als hochgradig transparent gelten, ist es der ukrainischen Führung gelungen, beträchtliche Truppenkontingente in Brigadestärke unbemerkt zu konzentrieren und einzusetzen. Diese Fähigkeit galt in modernen Konflikten als nahezu unmöglich.
Der Schlüssel zu diesem Erfolg scheint in einer gezielten und offenbar effektiven Kampagne zur Neutralisierung russischer Aufklärungsdrohnen, insbesondere der Typen Orlan und Supercam, zu liegen. Diese Operation hat anscheinend ein entscheidendes "Fenster der Blindheit" in der russischen Aufklärung geschaffen, das die Ukraine geschickt zu nutzen wusste.
Dieser Aspekt unterstreicht die anhaltende Bedeutung der elektronischen Kriegsführung und der Fähigkeit, gegnerische Aufklärungssysteme auszuschalten. Es zeigt auch, dass selbst in Zeiten fortschrittlichster Überwachungstechnologien taktische Überraschungen noch möglich sind, wenn die richtigen Vorbereitungen getroffen werden.
Diese Entwicklung könnte weitreichende Auswirkungen auf zukünftige militärische Planungen und Strategien haben, da sie die Möglichkeit großangelegter Überraschungsmanöver wieder in den Bereich des Möglichen rückt.
Zweitens: Die Renaissance der Manöverkriegsführung, charakterisiert durch rasche Vorstöße mechanisierter Verbände tief in gegnerisches Gebiet.
Diese Taktik hatte die Ukraine bereits zu Beginn ihrer gescheiterten Sommeroffensive im Vorjahr angewandt, scheiterte jedoch damals hauptsächlich an der russischen Luftüberlegenheit und ausgedehnten Minenfeldern, was zu erheblichen Verlusten an gepanzerten Fahrzeugen führte.
Als Reaktion darauf schwenkte die Ukraine auf eine Infiltrations- oder Stoßtrupptaktik um, bei der kleinere Einheiten begrenzte Frontabschnitte angreifen und bei Erfolg rasch verstärkt werden. Die russische Seite entwickelte diesen Ansatz weiter zu einer "molekularisierten" Angriffstaktik, bei der teilweise nur zwei Soldaten auf Motorrädern oder leichten Fahrzeugen ukrainische Stellungen infiltrieren, unterstützt durch Fernwaffen und Luftstreitkräfte.
Diese Methode erwies sich als äußerst effektiv, ermöglicht sie doch eine stetige, wenn auch langsame Vorwärtsbewegung bei gleichzeitiger Schonung der eigenen Kräfte. Sie zielt weniger auf schnelle Gebietsgewinne ab, sondern auf eine allmähliche Zermürbung des Gegners.
Die russische Führung hat nach den verlustreichen Anfangsphasen 2022 weitgehend auf schnelle Panzervorstöße verzichtet und setzt stattdessen auf eine eher statische Kriegsführung mit solider Flankensicherung, die ukrainische Gegenangriffe erschwert.
Es ist wichtig zu betonen, dass die oft in westlichen Medien beschriebenen "Fleischangriffe" auf russischer Seite in dieser Form nicht stattgefunden haben.
Die aktuelle ukrainische Manöverkriegsführung im Raum Kursk wäre im bisherigen Hauptkampfgebiet auf ukrainischem Territorium (in den Grenzen vor 2014) wahrscheinlich nicht möglich gewesen. Dort setzt Russland erfahrenere Truppen ein, die Minenfelder sind intakt, die Verteidigungsanlagen stärker ausgebaut und es steht mehr Artillerie zur Verfügung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die russische Führung auf einen Angriff ukrainischer Truppen auf ihr eigenes Staatsgebiet offenbar nicht vorbereitet war.
Risiken für die Ukraine, Gefahren für Russland
Der Erfolg der russischen Offensive im Raum Charkow bemisst sich weniger an territorialen Gewinnen, sondern vielmehr an ihrer Fähigkeit, mit relativ geringem Truppeneinsatz eine beträchtliche Anzahl ukrainischer Streitkräfte zu binden. Diese fehlen nun an anderen kritischen Frontabschnitten.
Ob die Ukraine mit ihrer Kursk-Offensive einen ähnlichen Effekt erzielen kann, bleibt abzuwarten. Es ist möglich, dass Russland aufgrund eigener Offensivplanungen bereits ausreichend Truppen in der Region konzentriert hat, sodass keine Verstärkungen von anderen Frontabschnitten nötig sind.
Die ukrainische Führung hat sich offenbar entschieden, einen Großteil ihrer neu erhaltenen Nato-Ressourcen und Reserven für diese Offensive einzusetzen, anstatt damit bedrohte Frontabschnitte zu verstärken. Diese Strategie birgt erhebliche Risiken.
Der britische Economist berichtet von einer dramatischen Versorgungslage ukrainischer Truppen im Donbass, mit stark unterbesetzten Einheiten und extremer Munitionsknappheit.
Die Lage um Pokrowsk ist besonders kritisch. Ein Durchbruch der russischen Kräfte hier könnte zu einem Zusammenbruch der gesamten ukrainischen Donbass-Front führen.
Für Russland besteht die Gefahr einer Ausweitung der Kampfzone, etwa von Hluchiw in Richtung Rylsk, was zu ähnlichen Schwierigkeiten führen könnte wie bei der ukrainischen Charkiw-Offensive 2022.
Das Atomkraftwerk Kursk könnte ein Hauptziel der Ukraine sein, möglicherweise als Verhandlungspfand. Präsident Selenskyj hat kürzlich Verhandlungsbereitschaft signalisiert.
Die russische Reaktion bleibt abzuwarten und könnte auch asymmetrisch ausfallen, wie Berichte über Waffenlieferungen nach Syrien andeuten.
Die ukrainische "All-in"-Strategie könnte die letzten militärischen Ressourcen des Landes aufbrauchen. Angesichts der prekären Lage im Donbass erscheint die Offensive als riskantes Unterfangen einer Armee mit begrenzten Optionen.
Ein Scheitern der Kursk-Offensive könnte weitreichende Folgen für die Ukraine in ihrer jetzigen Form haben. Historisch gesehen war Kursk schon einmal, 1943, ein Wendepunkt eines großen Krieges.