Ukraine-Krieg: Die ukrainische Verteidigung unter Druck
Seite 2: Probleme der ukrainischen Verteidigung
- Ukraine-Krieg: Die ukrainische Verteidigung unter Druck
- Probleme der ukrainischen Verteidigung
- Ausblick: Waffenlieferungen und Rüstungsindustrie
- Auf einer Seite lesen
Zur Stabilisierung der Lage haben die ukrainischen Streitkräfte bereits Reserven von anderen Frontabschnitten abgezogen und in die Schlacht geworfen, Beobachter sprechen von mehreren Brigaden.
Darunter befindet sich auch die 47. Selbstständige mechanisierte Brigade, die den Sommer über in Robotyne gekämpft hat.
Als Folge könnte dies in anderen Regionen Lücken in die Stellungen der Ukrainer reißen. Lücken, die eine vermutlich immer größer werdende russische Armee ausnutzen könnte.
Zum Beispiel in Kupjansk: dort befürchten Experten ebenfalls die Bildung eines Kessels. Dort soll Russland nach ukrainischen Schätzungen 100.000 Soldaten zusammengezogen haben.
In jüngster Vergangenheit zerstörte die russische Luftwaffe wichtige Brücken über den Fluss Oskil, die Versorgung der ukrainischen Truppen südlich von Kupjansk, östlich des Flusses wird dadurch erheblich erschwert.
Vorstöße der ukrainischen Armee
Dennoch macht auch die Ukraine weiter Vorstöße, sie konnte sich zum Beispiel bei Cherson mit geringen Kräften östlich des Flusses Dnipro festsetzen. Allerdings gelingt es der Ukraine hier nicht, schweres Material überzusetzen. Die schwierige Nachschublage über den Fluss veranlasste die russische Armee im vorigen Jahr, Cherson aufzugeben und sich auf das linke Dnipro-Ufer (östliches Ufer) abzusetzen.
Die russische Führung scheint dennoch alles andere als glücklich mit der Entwicklung in dem genannten Abschnitt zu sein: Der Befehlshaber der russischen Dnipro-Gruppe in der südlichen Ukraine, Generaloberst Oleg Makarevich, wurde gerade seines Postens enthoben. Nachfolger ist Generaloberst Michail Jurjewitsch Teplinski.
Teplinski war seit Sommer Kommandeur der russischen Luftlandetruppen und mit diesem Truppenverband für einen Flankenangriff bei Bachmut verantwortlich. Er steht in dem Ruf, seine Soldaten mit Bedacht einzusetzen, statt diese sinnlos zu verheizen.
Auch in Robotyne, wo der Hauptstoß der ukrainischen Frühlingsoffensive stattfand, versuchen Kievs Truppen weiter vorzustoßen. Hier konnte westlich des Dorfes ein Baumstreifen eingenommen werden.
Allerdings weisen Videoaufnahmen darauf hin, dass mehrere gepanzerte Fahrzeuge verloren gingen, darunter auch deutsche Leoparden.