Ukraine-Krieg: Stimmung in den USA kippt, Biden steht unter Druck
Seite 2: Sind die Ukrainer für Washington nur Mittel zum Zweck?
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Inzwischen sind sechs weitere Wochen der Gegenoffensive vergangen. Von den aktuellen Verlusten ist in den westlichen Medien wenig zu lesen. Glaubt man prorussischen Telegram-Kanälen, könnten die ukrainischen Truppen inzwischen bis zu 43.000 Tote und rund 100.000 Verwundete zu beklagen haben.
Solche Zahlen sind in Kriegszeiten allerdings besser als unseriös einzustufen, da sie schlichtweg nicht überprüfbar sind.
Doch nicht die toten und verstümmelten ukrainischen Soldaten machen der NYT und dem US-Militär Sorgen: Der Nimbus der US-Streitkräfte als Armee mit der vermeintlich besten Taktik könnte angekratzt sein. In dem Bericht heißt es:
Die Biden-Administration hatte gehofft, dass die neun westlich ausgebildeten Brigaden, etwa 36.000 Soldaten, zeigen würden, dass die amerikanische Art der Kriegsführung der russischen überlegen ist.
Auf dem Schlachtfeld seien die ukrainischen Truppen schnell zu ihrer alten Kampfweise mit hohem Munitionsverbrauch zurückgekehrt. Doch US-Militärexperten geben die Hoffnung nicht auf, dass sie – wenn sie die russische Verteidigung durchbrochen haben – zur amerikanischen Art der Kriegsführung zurückkehren könnten.
"Ich glaube nicht, dass sie die Taktik der kombinierten Waffen aufgeben werden", sagte Philip M. Breedlove der NYT. Breedlove ist ein pensionierter Vier-Sterne-Luftwaffengeneral und ehemaliger NATO-Oberbefehlshaber für Europa. Er sagte: "Wenn sie die erste, zweite oder dritte Verteidigungslinie durchbrechen, werden Sie die Definition von kombinierten Waffen sehen."
Trotz horrender Verluste ist es bisher nicht gelungen, die erste Verteidigungslinie zu durchbrechen, wie Breedlove hier deutlich macht. Wie hoch sie noch steigen müssen, um die Überlegenheit der "amerikanischen Art der Kriegsführung" zu beweisen, bleibt abzuwarten. Bis zum Herbst will die ukrainische Regierung Ergebnisse vorweisen können, erklärten Experten gegenüber CNN.
Dazu hat die ukrainische Armee wieder eine neue Taktik angenommen: Kleine Einheiten greifen an und sollen den Durchbruch erzwingen. Mehr als erhebliche Verluste an Menschen und Material werde das aber nicht bringen, zeigten sich Gian Luca Capovin und Alexander Stronell vom britischen Nachrichtendienst Janes gegenüber der NYT überzeugt.
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