Warum im deutschen US-Lazarett amerikanische Ukraine-Kämpfer behandelt werden
Seite 2: Medizinische Versorgung in der Ukraine sehr schlecht
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Die Aussagen der Verwundeten von Landstuhl zeigen zudem, dass es um die medizinische Versorgungslage für die ukrainischen Kämpfer offensichtlich sehr schlecht bestellt ist.
Evakuierungshelikopter für Verwundete auf dem Schlachtfeld gäbe es nicht. Die Krankenhäuser in der Ukraine seien überlastet, die Versorgung könne nur lückenhaft gewährleistet werden. Die Wunden würden nur notdürftig versorgt.
Die sanitären Einrichtungen und Antibiotika lägen zudem unter dem US-Standard. Operationen seien manchmal nur für die schwersten Fälle vorgesehen. Ein Air-Force-Veteran berichtet der NYT:
Ich wurde in einer Schubkarre abtransportiert. Ich bin während der Operation aufgewacht, weil ich nicht genug Narkosemittel bekommen habe. Die Ukrainer tun ihr Bestes, aber es gibt so viele Verwundete.
Ein anderer, der von einem Granatsplitter in den Beinen, im Arm und Nacken getroffen wurde, ergänzte, dass es drei Wochen gedauert habe, bis man ihm in der Ukraine sagte, er würde erst in einem Monat eine Operation bekommen können. In Deutschland bekam er sie in zwei Tagen.
Die Frage, die sich stellt, ist: Warum ist die medizinische Versorgung, eineinhalb Jahre nach Kriegsbeginn, in der Ukraine derart mangelhaft? Wie viele der westlichen Unterstützungsgelder – es sind allein weit über hundert Milliarden Dollar von den USA – gehen eigentlich in die medizinische Versorgung für die Ukraine-Kämpfer? Und wenn es doch offensichtlich zu wenig ist: Warum wird dafür nicht mehr getan?
Zudem birgt die Versorgung von US-Kombattanten in einem US-Militärkrankenhaus in Deutschland Risiken. In der NYT heißt es:
Russland hat wiederholt davor gewarnt, dass eine stärkere Beteiligung der USA einen größeren Krieg auslösen könnte. Man muss kein besonders kreativer russischer Propagandist sein, um die amerikanischen Freiwilligen, die mit amerikanischen Waffen ausgerüstet sind und in einem Krankenhaus der amerikanischen Armee behandelt werden, de facto als US-Truppen vor Ort darzustellen.
Wie bei den vielen roten Linien, die die USA immer wieder überschritten haben, seien es nun Raketen, Panzer, Pilotentrainings und Angriffe auf russisches Territorium, wird von US-Seite jedoch erneut beruhigt, dass der russische Präsident Wladimir Putin ja in keinem der Fälle bisher reagiert habe.
Das mag sein. Es ist aber sehr gefährlich angesichts der Eskalationsspiralen, die bis zum Atomkrieg reichen, an immer mehr Fronten Russisch Roulette zu spielen. Denn, wie Connor Echols vom Quincy Institute in den USA herausstellt, drängen die russischen Hardliner Putin zur Eskalation, während die USA immer weitere rote Linien überschreiten.
Vielleicht wäre es da eine bessere Idee, den Ukrainern das Geld zu geben, um die Versorgung im eigenen Land gewährleisten zu können.