Was die Unterlagen von Nato-Konferenzen verraten

Seite 3: Russische Westgrenze als Ausgangspunkt der Eskalation

Als möglichen Ausgangspunkt für ein derartig apokalyptisches Geschehen machten die Strategen Orte nahe der russischen Westgrenze aus; zugleich kamen sie zu dem Schluss, die Nato-Osterweiterung habe mehr Stabilität und Frieden nach Europa gebracht (S.39).

Um diesen Kurs der rigorosen Verletzung jeglicher Idee einer Friedensordnung auf der Basis kollektiver gemeinsamer Sicherheit eines jeden Staates durchzuführen, wandte sich die Nato-Propaganda der strategischen Kommunikation zu.

Im völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der USA und ihrer Koalition der Willigen gegen den Irak 2003 beging die US-Regierung laut Vorbereitungsmanuskript (S. 44/45) den "strategischen Fehler, sich auf (nicht vorhandene) Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins zu berufen. Wenn sie die Grausamkeit Husseins in den Vordergrund gestellt hätte, wäre die Unterstützung für den Krieg größer gewesen".

Als weiteren Hinweis kamen die Strategen zur Erkenntnis (S. 24):

Die Medien wollen Geschichten erzählen, und das Militär will den Krieg gewinnen.

Um die Menschen mit dem eigenen Narrativ möglichst erfolgreich zu erreichen, betonen "Schlüsselprinzipien der Strategischen Kommunikation (...) die Menschenrechte" (S. 44).

Der Bericht über Ergebnisse der Konferenz führt dazu weiter aus (S. 11):

Die Idee des Geschichtenerzählens wurde wiederholt eingebracht. Das Narrativ der Nato sollte vertrauenserweckend und stark sein, es sollte klar zwischen Gut und Böse und Richtig und Falsch unterscheiden. Damit dieses Narrativ effektiv, verlockend und überzeugend wirken kann, nützt die Humanisierung der Geschichte, die von souveränen und vertrauenswürdigen Sprechern verbreitet wird. Bilder sind kraftvoll und erzählen wortlos oft mehr als die erwünschte (reqirede) Geschichte.

Erfolge des "Geschichtenerzählens sind leichter zu erzielen, wenn sie von gut trainierten und motivierten jungen Menschen handeln." (S. 12)

Und unter "Nutze Friedenszeiten gut!" befinden sich gute Ratschläge wie (S. 13/14):

Eine menschliche Dimension einer Geschichte erhärtet oft ihre Überzeugungskraft in der Öffentlichkeit. … Entsprechend dem Konzept des Informationskrieges.

Betone die Kraft der sozialen Medien und bringe unserem jungen Personal Vertrauen entgegen, wenn diese Personen ihre Seite der Geschichte erzählen.

2017 tagte die Konferenz zur Abschreckung, sie illustrierte ihr Vorbereitungsmanuskript mit einem Foto von Nato-Panzern an der Grenze zu Litauen. Die Autoren des Manuskripts bedauern, dass diese Kriegswaffen dort nicht schon 70 Jahre eher zur Verfügung gestanden hatten, also in der unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Nato-Konferenz, die diesen Oktober in der Messe Essen tagt, befasst sich laut Vorbereitungsmanuskript mit der Strategie, mit der sie den laufenden Krieg in er Ukraine nachhaltig gewinnen wollen:

[Als] Erkenntnisse zur ... Kriegsführung verdienen drei ... Beobachtungen Beachtung. Erstens haben tragbare Panzerabwehrlenkwaffen und Luftabwehrsysteme auf dem Schlachtfeld erhebliche Wirkung erzielt. … Zweitens sind unbemannte Flugobjekte ... einzubeziehen. … Drittens wurden erneut fortschrittliche Raketen getestet, die hohe Geschwindigkeiten erreichen, um der Luftabwehr zu entgehen …

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