Wird Deutschland auch beim LNG von China abhängig?

Seite 2: Abhängigkeit von China bei Erneuerbaren nimmt weiter zu

Viele Schlüsselbausteine, die Deutschland für die Energiewende benötigt, kommen aus Fernost. Bei Photovoltaikmodulen kommen gut 90 Prozent aus China. Bei der Anlagenelektronik hat sich der mit Sanktionen der USA belegte Huawei-Konzern inzwischen ein kräftiges Standbein zugelegt.

Windkraftgeneratoren sind ohne Seltene Erden kaum denkbar. Inzwischen haben sich nach der PV-Branche auch viele Windkraftanlagenhersteller aus Deutschland zurückgezogen.

Die im Zusammenhang mit einer politisch gewünschten Wasserstoffwirtschaft vorgesehene Nutzung von Brennstoffzellen, wird sich schon bald mit der Herausforderung auseinandersetzen müssen, dass die Membranen für Brennstoffzellen bislang fast vollständig aus China beschafft werden.

Beim Bestreben der EU sich unabhängiger von der Volksrepublik China zu machen, wird immer häufiger festgestellt, dass man in mehr Details als bislang gedacht auf die eine oder andere Weise von China abhängig ist.

Im Kontext der US-amerikanischen Überlegungen, eine militärische Auseinandersetzung mit der Volksrepublik China zu suchen und den damit verbundenen erweiterten Sanktionen und Lieferunterbrechungen bei Rohmaterial wie Seltenen Erden und Komponenten, die für die angestrebte Energiewende dringend benötigt werden, scheint das Hase-und-Igel-Prinzip zu gelten.

Die Forderungen von Hildegard Bentele (MEP) dass sich die EU auf den Fall der Lieferketten vorbereiten sollten, erscheint in diesem Zusammenhang wie das berühmte Pfeifen im Walde.

Die langfristige chinesische Strategie, erneuerbare Energien anstelle der fossilen einzusetzen, hat inzwischen auf praktisch allen entsprechenden Feldern zu einer Dominanz chinesischer Marktteilnehmer geführt. China ist jedoch, anders als vielfach erwartet, bei vielen Rohstoffen keinesfalls Selbstversorger, sondern von Lieferungen aus dem Ausland abhängig und daher auf einen entsprechenden globalen Zugang angewiesen.

Dies sieht man in westlichen Staaten als Möglichkeit, die chinesische Entwicklung zur wirtschaftlichen Führungsmacht auszubremsen. China setzt daher auf eine möglichst umfassende Diversifizierung beim Einkauf und eine strategische Monopolisierung bei der Aufbereitung und beim anschließenden Verkauf.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Buchempfehlung (Amazon Affiliates) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Amazon Affiliates) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.