Kein Ende in Sicht: Waldbrände und schwere Überschwemmungen
Während es rund ums Mittelmeer weiter brennt, werden andere Regionen von extremen Niederschlägen gebeutelt. Mit Update
Die offizielle Zahl der Todesopfer der schweren Überschwemmungen an der türkischen Schwarzmeerküste ist inzwischen auf 70 angestiegen, berichtet der Nachrichtensender Al Jazeeras. Am Montag wurde die Zahl auf 71 Tote korrigiert. 47 Personen würden noch vermisst. 40 Dörfer seien weiter von der Stromversorgung abgeschnitten.
Die schweren Regenfälle kommen nach einer außergewöhnlichen Hitzewelle, die offenbar auch zu verstärkter Verdunstung geführt hat.
Mit jedem Grad Anstieg der Temperatur kann die Luft sieben Prozent mehr Wasserdampf aufnehmen. Entsprechend können die Niederschläge umso heftiger ausfallen, je wärmer es wird. Bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius kann ein Kubikmeter Luft maximal 17,28 Gramm Wasserdampf aufnehmen, bei 30 Grad Celsius schon fast das Doppelte und bei 40 Grad schon 51,18 Gramm. Entsprechend viel kann dann gegebenenfalls ausregnen.
Auch Japan betroffen
Das haben auch in Japan am Wochenende zahlreiche Menschen zu spüren bekommen. Zum dritten Mal bereits in diesem Jahr sorgten dort schwerste Niederschläge für Überschwemmungen und Erdrutsche, wie die britische Zeitung Guardian schreibt.
Betroffen waren diesmal die Regionen um Hiroshima und der Norden von Kyushu, der südlichsten der japanischen Hauptinseln. Erst vor rund vier Wochen war es im Süden Kyushus, wie berichtet, zu schweren Überschwemmungen gekommen, nach dem bereits kurz zuvor Anfang Juli in der Nähe Tokios Erdrutsche in Folge schweren Regens 23 Menschen getötet hatten.
Der Guardian zitiert einen japanischen Meteorologen, der von nie gesehenen Niederschlägen spricht. Die Japan Times berichtet am Montag von weiter anhaltenden schweren Niederschlägen, die bereits mindestens vier Menschen getötet hätten, während weitere fünf vermisst würden. In 17 Präfekturen sei es bereits zu 62 Erdrutschen gekommen. Vielfach würden inzwischen kleine Regenmengen ausreichen, diese anzustoßen, da die Böden durch die Niederschläge der letzten Tage gesättigt seien.
Waldbrände gehen weiter
Ansonsten werden Wald- und Buschbrände nun auch aus Marokko und Israel gemeldet, während Spanien wie Marokko unter einer extremen Hitzewelle leiden mit Temperatur von bis zu 47,4 Grad auf der Iberischen Halbinsel und mehr als 49 Grad Celsius auf der anderen Seite der Straße von Gibraltar. In Spanien sind daher verschiedenen Regionen in höchster Alarmbereitschaft wegen auch dort drohender Waldbrände.
Und hier abschließend noch zwei Links zu Reportagen über die gewaltigen Brände in der sibirischen Taiga, die größer sind als alle Brände rund um das Mittelmeer zusammen genommen. Einmal auf Englisch bei Twitter und einmal beim ZDF auf Deutsch.
Update
Am Dienstagmorgen zog Tropensturm "Grace" mit schweren Niederschlägen und starken Winden über den Süden Haitis, ausgerechnet jenen Landesteil, der am Samstag von einem schweren Erdbeben getroffen worden war. Über der Karibik und dem angrenzenden Nordatlantik verzeichnet das US-Hurrikan-Zentrum im Miami zurzeit gleich drei benannte Tropenstürme.