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Energie- und Klimawochenschau: Waldbrände, verheerende Niederschläge, extreme Hitze und Sachsens Polizei im Kampf gegen junge Klimaschützer
Und wieder eine Woche, in der vielerorts das Wetter ziemlich verrückt spielte. In Süd- und Westdeutschland laufen die Keller voll, in Franken verwandeln sich Bäche in reißende Ströme und anderswo wird unter extremer Hitze gestöhnt und gegen Waldbrände gekämpft.
Im US-Bundesstaat Kalifornien gibt es einen so unwirtlichen, wüsten Ort, dass man ihn "Tal des Todes" nennt: Death Valley. Dort wurden am Samstag 56 Grad Celsius gemessen, berichtete das ZDF. Allerdings scheint es sich nur um einen momentanen Ausreißer gehandelt zu haben.
In den Daten der regulären Messstation - wie man hier sehen kann, eine dem internationalen Standard entsprechende Anlage - zeigte sich ein Maximalwert von 130 Fahrenheit (54,44 Grad Celsius), was immer noch ein neuer Rekord gewesen wäre.
Aber auf jeden Fall muss diese Messung noch auf Korrektheit und Konsistenz mit anderen Messungen in der Umgebung überprüft werden, bevor sie als neuer Weltrekord gelten kann. Das wird gewöhnlich von internationalen Expertenteams übernommen und kann einige Monate oder auch mal zwei Jahre dauern.
Sollte der Wert bestätigt werden, wäre es ein neuer Höchstwert in der Geschichte der Wetteraufzeichnung, eine Lufttemperatur, die weit jenseits dessen liegt, was Menschen ohne besonderen Schutz und künstliche Kühlung auf Dauer ertragen können.
Hitzewelle als Folge des Klimawandels
Aber auch von diesem einen Rekordwert abgesehen, ist vollkommen klar, dass die US-Westküste unter einer erneuten extremen Hitzewelle leidet. An einigen Stationen im Süden Kaliforniens ist das Thermometer seit rund einem Monat nicht mehr unter 20 Grad gefallen, und tagsüber werden oft Werte von 40 Grad und mehr erreicht.
"Seit dem ersten Juni", schreibt der US-Wetterdienst auf Twitter über die vorangegangene Welle, "wurden an mindestens 67 Wetterstationen mit langen Aufzeichnungen, die 75 Jahre und mehr zurückreichen, alte Rekorde erreicht oder neue aufgestellt. Die meisten davon während der ungewöhnlichen Hitzewelle Ende Juni".
Über die Juni-Hitze heißt es bei der Weltorganisation für Meteorologie in Genf, dass sie ohne die zusätzlichen Treibhausgase in der Atmosphäre praktisch unmöglich gewesen wäre. Eine Analyse eines internationalen Teams von Klimawissenschaftlern habe ergeben, dass Hitzewellen wie die Ende Juni entlang der kanadischen und US-amerikanischen Pazifikküste beobachtete durch den erhöhten CO2-Gehalt der Luft um mindestens das 150-fache wahrscheinlicher geworden ist.
Hier hat das Magazin Times beschrieben, wie die Analyse zustande kam.
Neue lokale Hitzerekorde wurden am vergangenen Wochenende auch in Marokko aufgestellt, meldet der dortige Wetterdienst. Der höchste mit 49,6 Grad Celsius im Norden des Landes in Sidi Slimane. Dort war der bisherige Rekord von 49 Grad am 23. Juli 1995 registriert worden.
Auch weite Teile Nordosteuropas stöhnen unter einer ungewöhnlichen Hitze. In Skandinavien wurden nördlich des Polarkreises Anfang des Monats Temperaturen von über 30 Grad gemessen. Die Temperaturen würden vielfach zehn bis 15 Grad Celsius über dem für diese Jahreszeit Normalen liegen, schreibt der schottische Meteorologe Scott Duncan auf Twitter.
Verheerende Brände
Zur Hitze gesellt sich an der Pazifikküste Nordamerikas das Ausbleiben der Niederschläge und das Ergebnis ist eine große Trockenheit, die die Waldbrandgefahr drastisch erhöht. Allein im südlichen Oregon, dem nördlich an Kalifornien anschließenden US-Bundesstaat, hat ein einziges Feuer, das "Bootleg Fire", bisher 58.000 Hektar, 580 Quadratkilometer, zerstört. Auch weiter nördlich in Kanada steht, wie berichtet, mancherorts der Wald in Flammen.
Der Spiegel schreibt am gestrigen Dienstag von Hunderten Feuern, die im Westen der USA und Kanadas brennen würden. Der Berliner Tagesspiegel vermeldet, dass dort "mehr als eine Million Hektar Land in Flammen" stünden, also über 10.000 Quadratkilometer.
Und eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht: Die Vorhersagekarten der Meteorologen sehen auch für die nächsten zehn Tage so gut wie keine Aussicht auf Regen in den Küstenregionen zwischen dem Golf von Kalifornien in Nordwestmexiko und British Columbia in Westkanada.
Wälder brennen derweil unter anderem auch in Sibirien, wo laut Reuters 800.000 Hektar in Flammen stehen oder bereits verbrannt sind, in Griechenland, wo laut der Zeitung Ekathimirini zu Anfang der Woche binnen 24 Stunden 43 Brände ausbrachen, in Zimbabwe und im brasilianischen Amazonasbecken, wo nach Angaben der Zeitung Folha de S.Paulo die schlimmsten Feuer seit 2007 wüten.
... und verheerende Niederschläge
Anderswo kämpfte man letzte Woche dagegen mit enormen Wassermassen. Zum Beispiel in den USA, wo Überbleibsel von Hurrikan "Elsa" die Ostküste hinauf zogen. Zuvor hatte "Elsa" in Florida und auf Kuba für zerstörerische Wolkenbrüche gesorgt.
Schwere Überschwemmungen gab es letzte Woche auch in Schottlands Hauptstadt Edinburgh sowie den benachbarten Städten und in Pakistan an der Grenze zu Afghanistan.
Auch im südlichen Japan traten am Wochenende Flüsse über die Ufer, nach dem unweit von Tokio schon Anfang Juli mehrere Menschen bei schweren Erdrutschen ums Leben kamen. Ursache waren auch in dem Fall heftige Regenfälle.
Erdrutsche sind in dem bergigen und zeitweise regenreichen Land keine Seltenheit, doch der offizielle Klimabericht des Wissenschaftsministeriums und des japanischen Wetterdienstes warnt, dass sich diese Ereignisse durch die globale Erwärmung häufen und intensivieren werden. Die Zahl der Regentage habe zwar ab-, die der mit schwerem Niederschlag von über 100 Millimeter pro Tag jedoch zugenommen, heißt es in einem früheren Bericht der Regierung aus dem Jahre 2018.
Derart schwere Niederschläge sind problematisch, weil Bäche und Flüsse das Wasser nicht schnell genug abführen können. Das Ergebnis sind Überschwemmungen oder auch Hangrutsche, wenn der Boden mit Wasser übersättigt wird.