Möchtegern-Flugzeugbomber ist Politikersprössling
Sind die Raster, die bei der Suche nach Terroristen angelegt werden, wirklich die richtigen?
Von Top-Terrorist Osama bin Laden war bereits lange bekannt, dass er ein Millionärssöhnchen ist, dessen Vater über erheblichen Einfluss am saudischen Hofe verfügte. Nun stellte sich heraus, dass der mit einem Attentatsversuch an Bord eines Airbus 330 gescheiterte Umar Farouk Abdulmutallab den Lenden von Alhaji Umaru Mutallab entsprang. Der Banker und Ex-Minister zählt nicht nur zur wirtschaftlichen, sondern auch zur politischen Elite im Korruptionsparadies Nigeria. Bereits vorher hatte man sich gewundert, wie der Attentäter an seine teure Wohnung in einem Londoner Luxusviertel kam.
Ausgebildet wurde Umar Farouk Abdulmutallab angeblich von saudischen al-Qaida-Anhängern im Jemen. Diese sollen auch die Explosivvorrichtung gefertigt haben, die jedoch nicht in der von dem Nigerianer gewünschten Weise explodierte. Warum, ist bisher ebenso unklar wie die Frage, wieso er ein Visum für die USA erhielt und fliegen durfte, während beispielsweise friedensbewegte Nonnen am Boden bleiben mussten. US-Medien zufolge behauptete Alhaji Umaru Mutallab nach dem Anschlagsversuch, die US-Botschaft in Abuja bereits im November vor dem Islamismus seines Sohnes gewarnt zu haben. Behördenmitarbeiter bestätigten der BBC unter der Hand, dass ein Datensatz angelegt wurde - allerdings sollen die Informationen über den Dreiundzwanzigjährigen keine Aufnahme in die Flugverbotsliste gerechtfertigt haben.
So konnte der Nigerianer mit einem am Bein befestigten Paket Nitropenta (PETN) in Amsterdam ein Flugzeug nach Detroit besteigen, wo er kurz vor der Landung vergeblich versuchte, den Explosivstoff mittels einer Spritze zu zünden, jedoch nur Lärm und Gestank erzeugte, bis er schließlich von dem niederländischen Werbefilmer Jasper Schuringa überwältigt wurde.