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Tun ein paar Pfunde zuviel gut?

Zumindest wird der Body-Mass-Index zunehmend in Frage gestellt

Der Body-Mass-Index (BMI) ist bis heute die verbreiteste Kennziffer, um Menschen in dick und dünn zu unterteilen. Er geistert als Fitness-Wert durch die Medien, zahlreiche Erhebungen nutzen ihn, um den Zustand der Bevölkerung herauszufinden. Die Rechnung ist einfach: Körpergewicht dividiert durch Körpergröße zum Quadrat. Ein Mensch mit einem BMI über 25 gilt als übergewichtig, bei über 30 wird von Fettleibigkeit gesprochen. Eine jetzt im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism veröffentlichte Studie [1] deutscher Forscher nimmt die Aussagekraft des BMI genauer unter die Lupe und rät dazu, andere Messwerte zu verwenden, um Herzinfarkt- und Sterberisiken abzuschätzen.

Laut Längsschnitt-Analyse [2] der Forscher sagt das Verhältnis von Taillenumfang zur Körpergröße (WhtR) gleich mehrere Krankheits-Indikatoren viel besser vorher. Für den BMI sieht es dagegen schlecht aus: Die Stichproben-Gruppe mit dem höchsten BMI weist deutlich geringere Erkrankungsrisiken auf. Schon im vergangenen Jahr hatte eine systematische Übersicht gezeigt ( pdf [3]), dass leichtes Übergewicht (BMI 25-30) kein erhöhtes Sterberisiko mit sich bringen muss, sondern sogar die Lebenserwartung nach oben [4] schrauben kann.


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-2009328

Links in diesem Artikel:
[1] http://jcem.endojournals.org/cgi/content/abstract/jc.2009-1584v1
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4ngsschnittstudie
[3] http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=66141
[4] http://www.forum-gesundheitspolitik.de/artikel/artikel.pl?artikel=1590