Tun ein paar Pfunde zuviel gut?
Zumindest wird der Body-Mass-Index zunehmend in Frage gestellt
Der Body-Mass-Index (BMI) ist bis heute die verbreiteste Kennziffer, um Menschen in dick und dünn zu unterteilen. Er geistert als Fitness-Wert durch die Medien, zahlreiche Erhebungen nutzen ihn, um den Zustand der Bevölkerung herauszufinden. Die Rechnung ist einfach: Körpergewicht dividiert durch Körpergröße zum Quadrat. Ein Mensch mit einem BMI über 25 gilt als übergewichtig, bei über 30 wird von Fettleibigkeit gesprochen. Eine jetzt im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism veröffentlichte Studie deutscher Forscher nimmt die Aussagekraft des BMI genauer unter die Lupe und rät dazu, andere Messwerte zu verwenden, um Herzinfarkt- und Sterberisiken abzuschätzen.
Laut Längsschnitt-Analyse der Forscher sagt das Verhältnis von Taillenumfang zur Körpergröße (WhtR) gleich mehrere Krankheits-Indikatoren viel besser vorher. Für den BMI sieht es dagegen schlecht aus: Die Stichproben-Gruppe mit dem höchsten BMI weist deutlich geringere Erkrankungsrisiken auf. Schon im vergangenen Jahr hatte eine systematische Übersicht gezeigt ( pdf), dass leichtes Übergewicht (BMI 25-30) kein erhöhtes Sterberisiko mit sich bringen muss, sondern sogar die Lebenserwartung nach oben schrauben kann.