Tickende Zeitbombe: Corona-Infektion verdoppelt Herzinfarkt-Risiko
Covid-19-Infektion verdoppelt Risiko für Herzinfarkte. Das belegt eine Studie mit über 10.000 Patienten. Welche Blutgruppen besonders gefährdet sind.
Die Covid-19-Pandemie hat die Welt in den letzten Jahren vor große Herausforderungen gestellt. Mittlerweile ist bekannt, dass eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 nicht nur akute Symptome verursachen kann, sondern auch Langzeitfolgen nach sich ziehen kann. Insbesondere das Herz-Kreislauf-System scheint besonders betroffen zu sein, wie eine aktuelle Studie zeigt.
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Forscher der University of Southern California und der Cleveland Clinic haben Daten von über 10.000 Covid-19-Patienten aus der UK Biobank ausgewertet. Das Ergebnis: Eine Covid-19-Infektion verdoppelt das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall für bis zu drei Jahre nach der Infektion.
Bei Patienten, die aufgrund von Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden mussten, war das Risiko sogar fast viermal so hoch wie bei Personen ohne Infektion.
Herzprobleme nach Covid-19: Mögliche Erklärungen
Experten vermuten mehrere Mechanismen, die zu den Herzproblemen nach einer Covid-19-Infektion führen können:
1. Das Virus kann die Endothelzellen schädigen, die die Blutgefäße auskleiden. Dies kann zu Entzündungen führen, die bestehende Ablagerungen in den Gefäßen instabil machen und Blutgerinnsel verursachen können.
2. Auch ohne vorbestehende Ablagerungen kann eine Infektion einen Entzündungsweg aktivieren, der die Blutplättchen verklumpen lässt und so Blutgefäße verstopfen kann.
3. Es ist möglich, dass der Körper das Virus nicht vollständig eliminiert und eine chronische Entzündung verursacht, die das Herzgewebe schädigt.
4. Personen mit Blutgruppe A, B oder AB haben ein besonders hohes Risiko für thrombotische Ereignisse nach einer Covid-19-Infektion.
So senken Sie ihr Risiko
Wer eine Covid-19-Infektion durchgemacht hat, sollte sein Herz-Kreislauf-Risiko im Blick behalten. Dies gilt insbesondere für Personen, die schwer an Covid-19 erkrankt waren und im Krankenhaus behandelt werden mussten. Folgende Maßnahmen können helfen, das Risiko zu senken:
1. Eine Impfung kann das Risiko einer schweren Covid-19-Infektion minimieren.
2. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihr individuelles Risiko und lassen Sie Ihre Cholesterin- und Blutdruckwerte überprüfen.
3. Achten Sie auf eine herzgesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, ein gesundes Gewicht und vermeiden Sie Zigarettenrauch.
4. Personen mit Blutgruppe A, B oder AB und einer schweren Covid-19-Infektion haben ein besonders hohes Risiko für Thrombosen. Hier kann eine gerinnungshemmende Therapie, zum Beispiel mit Aspirin, sinnvoll sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber.
Die Studie zeigt, dass Covid-19 auch langfristig das Risiko für Herzerkrankungen erhöht. Dies gilt es bei der Nachsorge von Covid-19-Patienten zu berücksichtigen. Betroffene sollten auf Warnzeichen wie Brustschmerzen oder Kurzatmigkeit achten und gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen. Mit den richtigen präventiven Maßnahmen lässt sich das Risiko für Komplikationen senken.
In Deutschland wurden bislang 467 Impfschäden nach Covid-19-Impfungen offiziell anerkannt, wie aus Daten des Bundesministeriums für Gesundheit hervorgeht. Die Zahl der anerkannten Fälle steht deutlich im Kontrast zu den weitaus höheren Zahlen von Covid-19-Geschädigten und Long-Covid-Patienten.
Millionen Infektionen und zehntausende Todesfälle
Seit Beginn der Pandemie wurden in Deutschland laut Robert-Koch-Institut etwa 38,9 Millionen Covid-19-Infektionen registriert. Im Zusammenhang mit einer Infektion starben hierzulande 185.501 Menschen. Experten gehen davon aus, dass mindestens 10 Prozent aller Infizierten, also schätzungsweise 3,9 Millionen Menschen, unter Langzeitfolgen einer Infektion leiden, dem sogenannten Long Covid. Andere Schätzungen beziffern die Zahl der Long-Covid-Patienten in Deutschland auf mindestens eine Million.
Risiken und Nutzen der Impfungen
Auch wenn die 467 anerkannten Impfschäden nur die Spitze des Eisbergs darstellen - insgesamt liegen den Behörden 11.827 Anträge auf Anerkennung eines Impfschadens vor – betonen Experten, dass der
Nutzen der Impfungen die Risiken bei weitem überwiegt. Das individuelle Risiko eines schweren Impfschadens wird auf einen Fall pro 10.000 bis 100.000 Geimpfte geschätzt.
"Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass Covid-19-Impfungen trotz der seltenen Fälle von Impfkomplikationen eine wichtige und wirksame Maßnahme zum Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen sind", kommentiert Prof. Dr. med. Klaus Überla, Direktor des Virologischen Instituts am Universitätsklinikum Erlangen, die Daten. "Ohne die Impfungen wären die Zahlen der Todesopfer und Long-Covid-Patienten mit Sicherheit um ein Vielfaches höher."
Schwieriger Weg zur Anerkennung eines Impfschadens
Betroffene, die einen Antrag auf Anerkennung eines Impfschadens stellen, haben oft einen langen und beschwerlichen Weg vor sich. Sie müssen nachweisen, dass ihre gesundheitlichen Probleme mit hoher Wahrscheinlichkeit durch die Impfung verursacht wurden. Dieser Nachweis ist nicht immer einfach zu erbringen, wie Medizinrechtler erklären.
Zudem werden viele Anträge von den zuständigen Versorgungsämtern abgelehnt. Von den 11.827 gestellten Anträgen wurden bisher lediglich 467 positiv beschieden. Betroffene müssen oft den Klageweg beschreiten, um eine Anerkennung und Entschädigung zu erreichen. Experten fordern daher eine Vereinfachung und Beschleunigung der Verfahren, um Geschädigten schneller helfen zu können.
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