Unterstützung der Ukraine: Verhandlungen statt Waffen

Alice Schwarzer verteidigt offenen Brief gegen Waffenlieferungen an Ukraine. Und tatsächlich: Ziele deutscher Außenpolitik werden zu wenig diskutiert. Ein Kommentar

Mit der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Emma macht die Publizistin Alice Schwarzer deutlich: Sie gibt nicht auf und warnt weiterhin vor den Folgen, sollte die Ukraine weiterhin mit Waffen vollgepumpt werden. "Denn die Gefahr eines dritten Weltkrieges ist weiterhin hoch", schreibt sie.

Ende April hatte sie zusammen mit 27 anderen Intellektuellen einen offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) veröffentlicht, in dem dieser aufgefordert wird, von der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine abzusehen.

Die Reaktionen auf die Initiative waren sehr unterschiedlich. Mehr als 290.000 Personen unterschrieben den Brief bislang und stimmten dem Inhalt zu. Aber die Erstunterzeichner ernteten mitunter auch ausfallende Kritik. Hämisch wurden sie als "Vulgärpazifisten" und "Sofapazifisten" bezeichnet, sie wurden als "total naiv" bezeichnet und ihnen wurde vorgeworfen, den Verstand verloren zu haben.

Ihren Platz in den Medien hatten Schwarzer und ihre Mitstreiter auch weiterhin; das mediale Fegefeuer blieb ihnen erspart, in dem viele Abweichler zur Corona-Politik noch schmoren mussten. Das könnte damit zu tun haben, dass sich die Positionen des offenen Briefes nicht einfach als absurd abgetan werden können.